Der wilde Geselle...

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Gestern machte ich einen schönen Spaziergang zur Kochendorfer Schleuse – von hier aus wollte ich unterhalb des Neckardamms in Richtung Neckarsulm mit Emilie laufen. Das Wetter war einfach herrlich – blauer Himmel mit kleinen weißen Wölkchen, die Sonne blinzelte ab und zu hervor – ideales Wetter für eine ausgedehnte Gassi Runde. Schon nach wenigen Metern wurde mir klar, dass heute auch ideales Fahrradwetter war – aus allen Richtungen kamen viele Fahrradfahrer und genossen das ideale Frühlingswetter.

Für Emilie waren die vielen Fahrräder natürlich zu gefährlich, deshalb beschloss ich auf dem Neckardamm weiter zu laufen. Oben angekommen war ich den Fahrradfahrern sehr dankbar – eine wundervolle Flusslandschaft lag vor uns und wir liefen vergnügt hier oben weiter. Die Schleusenanlage konnten wir sehen, das Wasserkraftwerk, Schiffe lagen verankert am Kai und die Sonne glitzerte auf der Wasseroberfläche. Wir fühlten uns richtig wohl hier oben auf dem Damm.
Am Ende des Damms stand eine große Hinweistafel des Neckarradwegs und viele Informationstafeln konnte man lesen, unter anderem auch über den Fluss Neckar – das interessierte mich sehr und so habe ich im Internet einiges über den Neckar in Erfahrung bringen können.

Der Neckar hat seinen Ursprung auf der Baar bei Villingen Schwenningen – er mündet in den Rhein in Mannheim. Der Fluss war früher in seinem Urzustand ein reißender und wild gefährlicher Fluss mit unberechenbaren, tückischen Strömungen. Die Kelten gaben dem Fluss den Namen Neckar, was so viel heißt wie „wildes Wasser oder auch wilder Geselle“.
Durch zahlreiche Staustufen und die Begradigung des Flussbettes wurde der 367 km lange „wilde Geselle“ beruhigt.

Im 20. Jahrhundert wurde der Neckar zur Großschifffahrtsstraße ausgebaut. Ab Plochingen ist der Neckar beschiffbar. Die bekanntesten Neckarhäfen sind Plochingen, Stuttgart, Heilbronn und Mannheim. Früher wurde der Neckar hauptsächlich als Wassertransportweg für Holz aus dem Schwarzwald genutzt – heute transportieren die Binnenschiffe hauptsächlich Baumaterial, Kohle, Salz und Getreide. Dabei müssen die Transportschiffe von Plochingen bis Mannheim 27 Schleusen durchqueren.

Große Industrieansiedlung und Kraftwerke stehen am Neckar – die Wasserqualität hat dadurch erheblich gelitten. Seit einigen Jahren versucht man die Renaturierung des Neckars voranzutreiben, um die Wasserqualität, aber auch den Hochwasserschutz zu verbessern. Durch die massiven Eingriffe des Menschen in die Flusslandschaft ist heute nur noch wenig vom Ur-Neckar übrig geblieben, viele schöne Auenlandschaften gingen verloren. Deshalb versucht man heute entlang der Neckars wieder ein Naherholungsgebiet zu schaffen.

Der Neckar schlängelt sich durch viele malerische Städtchen - Bad Wimpfen, Eberbach, Zwingenberg, Neckargmünd, Heidelberg und viele andere mehr. In einigen Städten kann man mit Ausflugsschiffen Fahrten auf dem Neckar unternehmen und die herrliche Landschaft mit den vielen Burgen und Schlössern an den Berghängen genießen. In Lauffen oder Hessigheim prägen die Neckarufer wunderbare, kostbare Hanglagen für den Weinanbau.

Der Neckar bietet Menschen, Pflanzen und Tieren einen wundervollen Lebensraum, den es zu schätzen und zu erhalten gilt.

Es gibt noch vieles vom Neckar zu berichten, wer interessiert ist kann gerne im Internet weiter recherchieren.

Für Emilie und mich war der Spaziergang auf dem Damm am Neckar sehr schön – wir werden wieder kommen und die herrliche Landschaft genießen.

Autor:

Heide Böllinger aus Bad Friedrichshall

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