Nicht nur was für Esel - durch "Regenwald" zum Aussichtsturm "Eselsburg"

Der Eselsbergturm
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Grau und verhangen sieht der Himmel frühmorgens aus. Es ist kühl und feucht und hier und da fällt schon ein Tropfen Regen. Will ich wirklich wandern gehen? Diese Frage stellte sich sonntags vor einer Woche ........ 

Aber ja, auf jeden Fall! Wetter ist egal, denn es ist der Wandersonntag unserer Gruppe. Ob wohl alle kommen oder "schwächelt" doch einer? Am Wandertreffpunkt sind alle da - sogar mehr als sonst, weil sich unserer Tour auch "Gäste" und ein Hündchen angeschlossen haben. Wow, wirklich beeindruckend. 

Ausgesucht hat die Strecke unser Freund Kurt, denn die Gegend dort ist für ihn mit schönen familiären Erinnerungen verbunden. Immer schon wollte er bei früheren Besuchen auch zur Eselsburg wandern - nie hatte es geklappt. Heute nun wird es endlich wahr! Das Ziel unserer Tour ist der Eselsbergturm bei Ensingen und die Gruppe macht sich trotz Nieselregen in bester Stimmung und guter Dinge auf den Weg. 

Ein Waldweg bringt uns zu einem kleinen See, in dem sich der graue Regenhimmel spiegelt. Enten gleiten übers Wasser und sind unbeeindruckt von dem Nass von oben. Die Wanderer sind auch unbeeindruckt - allerdings werden mangels Federkleid, das die Nässe bei den Enten abperlen lässt, nach und nach immer mehr Schirme aufgespannt. So zieht die bunte Wander-Truppe entlang von Obstplantagen und Kürbisfeldern durch ein Tal bis zum Ortsrand von Ensingen. 

Mitten im Gras am Wegesrand stehen Bauernmöbel - ein bepflanztes Holzbett und ein Schrank. Ein richtiger Hingucker, den sich die dortige Gärtnerei da als Werbung für sich ausgedacht hat! Weiter geht's durch das schöne Tal, entlang von Obstbaumwiesen, in denen die ersten Herbstzeitlosen vom nahenden Herbst künden. Über den Hügeln auf der anderen Talseite hängt Nebel wie ein weißer Schleier. 

Am Sportplatz laden Bänke trotz Nieselregen zu einer kurzen Pause ein. Auch der Hund freut sich über ein paar Häppchen und ein paar Schluck Wasser. 

Lang mögen sich die Wanderer dann doch nicht dort aufhalten und machen sich auf den Weiterweg. Bald tauchen sie wieder in den "Regenwald" ein - die Blätter glänzen vor Nässe, es tropft und riecht mehr als sonst nach Erde und Wald. Eine etwas steilere Strecke bringt sie ein bisschen ins Schwitzen, bevor es auf ebenen Waldwegen bequem bis zum Eselbergturm weitergeht.

Der Eselsbergturm ist ein Aussichtsturm auf dem Eselsberg bei Ensingen, einem Ortsteil von Vaihingen an der Enz. Sein Name leitet sich von der Burg der Herren von Eselsberg her, die einst auf dem Eselsberg stand. Man hätte von dort tolle Ausblicke sogar bis zum Schwarzwald, aber leider ist der Turm wegen Corona aktuell geschlossen. Und heute hätten wir wahrscheinlich sowieso nicht viel gesehen. Normalerweise ist er an Sonn- und Feiertagen geöffnet, so wie auch der Kiosk.  

Dieser Kiosk bietet ein paar kleine, auch warme Speisen, Getränke und Kuchen an.  Aber das wichtigste an diesem Sonntag - es gibt dort eine große überdachte Schutzhütte, über die wir dann doch sehr froh waren. Endlich für eine Weile im Trockenen - welch Luxus und wie man das dann zu schätzen weiß. Diese Pause tat gut und war auch sehr genüsslich und, oh Wunder ;-)))), wir waren fast die einzigen Wanderer. Bei schönem Wetter ist dort doch ziemlich viel los, weil es auch eine Art Biergarten gibt und ein paar Meter entfernt einen Grillplatz.  

Das letzte kurze Wegstück führte über einen schönen, steilen Waldpfad hinunter zu offenem Gelände. Selbst bei diesem Wetter war gut zu erahnen, wie schön der Ausblick bei trockenem und sonnigem Wetter über die Weinberge hinweg sein musste.

Heute dominierten dunstige und regenverhangene Aussichten, aufgemuntert durch rote Hagebutten und blaue Beeren am Wegesrand und die farbenfrohe, immer noch gut gelaunte Wandertruppe, die sich wie ein Lindwurm die steilen Weinbergtreppen hinunterschlängelte und dann bald wieder bei den Autos war. 

Trotz Dauerregen eine schöne Tour. Zusammen mit den Freunden macht wandern sowieso Spaß und bringt gute Laune - selbst bei diesem Wetter!

Tour ca. 11 km

Autor:

Sigrid Schlottke aus Bad Rappenau

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