Musikabend beim Bildungswerk Eppingen

Bild v.l.n.r. Cornelia Gengenbach, Hans Lauerer, Gerhardt Löffler
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Mit der Vorgabe „LESUNG UND MUSIK“ war das Euterpe Ensemble in der Besetzung mit Hans Lauerer und Gerhardt Löffler, Violen d’amore und Cornelia Gengenbach, Cembalo im Rahmen der „Konzerte in der Katharinenkapelle“ der Katholischen Pfarrgemeinde Eppingen zu hören.Um es vorweg zu sagen: Wer als Barockmusik-Liebhaber nicht dabei war, hat etwas versäumt. Nicht nur die Besetzung mit zwei Violen d’amore und einem Cembalo als Continuo-Instrument war ausgefallen, auch die gespielten Werke stammten von unbekannten Komponisten, die sogar für Kenner neue Erfahrungen brachten: Franz Simon Schuchbauer, Attilio Ariosti, ein Anonymus und Wilhelm Ganspeckh – allesamt aus dem 18. Jahrhundert stammend.Die Künstler musizierten dem Stil des 18. Jahrhunderts angemessen, teils auf originalen, teils auf nachgebauten Instrumenten; der Raum mit seiner angenehmen Akustik unterstützte den Klang der Instrumente wohltuend. Die Intonation der Streicher war tadellos, das musikalische Zusammenspiel des ganzen Ensembles war spielerisch und klanglich ausbalanciert und im Wortsinn „gemeinsames“ Musizieren. Das Euterpe Ensemble schaffte den Spagat, Lesungen mit informativen, interessanten und sogar lustigen Texten von und über die Viola d’amore kurzweilig vorzutragen, dabei aber die Musik in den Vordergrund zu stellen. Die meist gereimten Texte stammten von Johann Christoph Weigel, Gustav Falke, Felix Braun, Barthold Heinrich Brockes, Hugo Hartung und Ernst Fleischhauer – die Autoren kamen aus der Zeit zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert. Eine Besonderheit des Programms war die Instrumentenvorstellung, bei der die Entwicklung der Streichinstrumente im 17. Jahrhundert in zwei baulich verschiedene Familien (Geigen- und Violen-Instrumente) nicht nur theoretisch, sondern für die Augen und Ohren nachzuvollziehen war: Eine Allemande von Milandre auf einer Geige bzw. Viola d’amore gespielt und kurze Ausschnitte aus zwei Arien aus der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach auf einer Bratsche bzw. Viola d’amore gespielt – zwei klanglich völlig verschiedene Welten öffneten sich oder anders gesagt, die Komponisten wussten schon, für welche Instrumente sie ihre Stücke geschrieben hatten.

Autor:

Josef Semek aus Eppingen

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