Der Römer „Candidus“ als Güglinger Botschafter auf der Bundesgartenschau 2019

Candidus repräsentiert als wohlhabender und erfolgreicher Händler die Römerstadt Güglingen. | Foto: HeilbronnerLand
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Vom 17. April bis 6. Oktober 2019 findet die Bundesgartenschau in Heilbronn statt. Von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet, erstreckt sie sich auf rund 40 Hektar Fläche und umfasst auch 23 architektonisch innovative Gebäude. Mit einem modernen Holzpavillon präsentiert sich hier der Landkreis Heilbronn und ist Teil des Ausstellungsbeitrags „Made in Heilbronn-Franken“: Dynamischer Wirtschaftsstandort, Heimat von etlichen Weltmarktführern, hohe Lebensqualität und viel Natur, Kultur und Geschichte – der Landkreis Heilbronn spiegelt die Vielfalt des gesamten Landes wider. Diese Vielfalt zeigt sich auch im Landkreis-Pavillon, wo es viel zu entdecken gibt: So erzählen sieben Persönlichkeiten aus dem Heilbronner Land den Besuchern ihre bewegte Geschichte.

Der Güglinger Beitrag, auf den beispielsweise Götz von Berlichingen, Friedrich Hölderlin und Theodor Heuss folgen, steht dabei in der Reihe ganz am Anfang und konzentriert sich vollkommen auf das Thema „Römer“.
Von Museumsleiter Enrico De Gennaro wurde in den zurückliegenden Monaten hierfür die Person des Römers „Candidus“ entwickelt. Das Augenmerk lag dabei darauf, nicht irgendeine beliebige fiktive Persönlichkeit zu schaffen, sondern sich mit all ihren Facetten stets im Rahmen des Möglichen zu bewegen. So ist beispielsweise seine Kleidung bis in alle Details authentisch für das 2./3. Jahrhundert nach Christus und der Name „Candidus“ tatsächlich auch als Stifter auf einem der Altäre in Mithräum II nachgewiesen, dessen Ausgrabung in der Fachwelt international für großes Aufsehen sorgte.

Der fiktive "Candidus" ist der Sohn eines Reitersoldaten, der am Limes stationiert war. Er wurde ein wohlhabender Händler, lebt im bedeutenden Handelsort Güglingen und nutzt die ausgezeichnete römische Verkehrsinfrastruktur. Seine Verkaufsware, die er aus Rheinzabern in den Mittleren Neckarraum verhandelt, ist Terra Sigillata: Dieses feine römische Tafelgeschirr wurde in vorindustrieller Massenproduktion stark standardisiert und in millionenfachen Stückzahlen erzeugt, um die enorme Nachfrage abzudecken.
Doch Candidus‘ Erfolg ist natürlich auch eng mit der Götterverehrung verbunden: So ist er im geheimnisvollen Mithras-Kult aktiv, wo er den Rang des Löwen bekleidet und damit bei den Zeremonien beispielsweise für die Entfachung des Kultfeuers zuständig ist.

Begleitet wird die Präsentation von einer Hörstation, an der Candidus allerhand Spannendes über sein Leben erzählt, sowie einer Vitrine mit seiner Handelsware. Die darin ausgestellten Objekte sind verschiedene Gefäßformen von Terra-Sigillata-Geschirr, das von der Töpferei Schnorr in Rheinzabern reproduziert wurde. Die Szenografie der gesamten Präsentation besorgte die Firma Reinecke New Media, Stuttgart.

Autor:

Römermuseum Güglingen aus Güglingen

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