Leid und Hoffnung als menschliche Universalien
Das künstlerische Werk von Wolfgang Tonne ist geprägt von der menschlichen Auseinandersetzung mit Schmerz, Leid und Frustration auf der einen Seite und der Hoffnung nach Erlösung und Finden von Identität auf der anderen Seite. Beides – positive wie negative Erfahrungen – sind universell menschliche Erfahrungsschätze, mit denen sich der Einzelne immer wieder konfrontiert sieht. Inspiration für seine künstlerische Arbeit findet Wolfgang Tonne, der 1946 in Winterbach geboren ist und in Lübeck lebt, in der Konfrontation mit individuellen Lebensgeschichten: „Ausgangspunkt sind meistens Menschen, mit Wunden oder Narben gezeichnet, die eine persönliche Geschichte von Leiden und Hoffnung auf Heilung erzählen.“ Diese Geschichten werden von ihm „eingebettet in abstrakte Modulationen von Licht, Farben und Landschaften.“Die Ausstellung in Güglingen widmet sich zwei zentralen Themen. Einmal das Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“, dessen zentralen Motive künstlerisch interpretiert werden – Sehnsucht, Träume und Lebensdurst des Sohnes, auch dessen Enttäuschungen und Fehltritte sowie die großzügige und verzeihende, dankbare Haltung des Vaters –, zum anderen, in direkter Bezugnahme auf das Reformationsjahr die künstlerische Auseinandersetzung mit den Lutherschen Grundsätzen, die bis heute gelten: Solus christus („allein Christus“), sola fide („allein durch den Glauben“), sola sciptura („nur die Schrift“), sola gratia („allein durch Gnade“).
Wolfgang Tonne arbeitet mit Bleistift, Tusche, Acryl- und Wasserfarben und verbindet so Elemente der Grafik und der Malerei, die durch die digitale Überarbeitung ineinander übergehen.
Alle Daten auf einem Blick:
Wolfgang Tonne – „Mehr als menschlich“
Vernissage: 17.9.2017, 11.00 Uhr im Rathaus von Güglingen, Marktstr. 19-21, 74363 Güglingen
Begrüßung: Ulrich Heckmann, Bürgermeister
Einführung: Aljoscha Kuch, Kunstdidakt M.A.
Eröffnung: Petra Suchanek-Henrich, 1. Vorsitzende der Bürgerstiftung
Musikalische Umrahmung durch das Akkordeonorchester Brackenheim
Ausstellungsdauer: 17.9.2017 bis 3.12.2017