Geboren in der Ukraine

Aus den Aufzeichnungen über das sehr bewegtes Leben ihrer Mutter, von dem über 60 Jahre in Heilbronn vergangen sind, erstellte Irene Schlör einen biografischen Roman.
Tatjana Sergejewna Witkowskaya wurde 1921 in Jusowka, Ukraine (heute: Donezk) geboren. Sie besuchte in der Stalinzeit der Sowjetunion als Tochter eines Elektroingenieurs, der auf die Einrichtung von Kraftwerken spezialisiert ist, acht verschiedene Schulen von Charkow bis Magadan (Sibirien).
Die Eltern führen eine gute Ehe, die von Zusammenhalt, Verständnis, Ehrlichkeit und Fürsorge geprägt ist. Tatjana wächst als geliebtes und geborgenes Einzelkind auf, obwohl die Lebensumstände immer schwieriger zu bewältigen werden.
Im Zweiten Weltkrieg besetzen Hitlers Truppen die Ukraine und den Menschen dort steht ein furchtbarer Hungerwinter bevor. Als sie bereits total entkräftet nur noch auf den Tod warten können, ergibt sich für alle Volksdeutschen, zu denen die Familie mit ihren deutschen Vorfahren zählt, die Gelegenheit mit den deutschen Truppen „Heim ins Reich“ zu kommen.
So gelangt die 22-Jährige mit ihren Eltern zuerst nach Halle an der Saale, dann nach Weinsberg bei Heilbronn in Baden-Württemberg. In einer Lungenheilanstalt lernt die junge Küchenhilfe und Putzfrau Tatjana den schwindsüchtigen Kriegsheimkehrer Erich S. (Name geändert) kennen.
Nach dem schmerzlichen Verlust ihres Vaters ist Erich der einzige Mensch, der das Flüchtlingsmädchen tröstet. Sie heiratet ihn und sie bekommen drei Kinder. Bald entpuppt Erich sich als unerträglicher Macho. Langsam emanzipiert sich Tanja und ihre Mutter unterstützt sie bei dem Entschluss, eine Scheidung und ein neues Leben zu wagen.
Die Referentin Irene Schlör ist Tatjanas Tochter, in Weinsberg geboren. Sie hat in Heilbronn Abitur gemacht, war als Austauschschülerin ein Jahr in Südkalifornien und studierte am Istanbuler Robert College Anglistik, Türkisch und Linguistik. Anschließend war sie 16 Jahre lang als Sprachlehrerin an der Boğaziçi - Universität tätig, wie das RC seit 1972 heißt. In jener Zeit promovierte sie auch an der Istanbuler Universität bei Frau Professor Şara Sayın. Zurück in Deutschland, studierte sie ein Jahr lang auf Lehramt an Gymnasien, absolvierte das vorgesehene Referendariat und war anschließend bis zum Ruhestand als Gymnasiallehrerin tätig. Die geprüfte und beeidigte Dolmetscherin und Übersetzerin schreibt gern, auch Briefe an ihre Freunde in aller Welt, singt im Chor und hört gerne Musik.
Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, den 9. Mai um 19.30 Uhr im DGB-Haus Heilbronn, Gartenstraße 64

Autor:

Verein für Genealogie in Nordwürttemberg e.V. aus Heilbronn

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