Lesung mit Kai Weyand

Kai Weyand im Deutschhof. Foto: Sommer

Als Kind las er mit Begeisterung Karl May. „Literatur setzte der oft bedrückenden Realität etwas entgegen“, erzählt der Freiburger Autor Kai Weyand. So langsam und bedächtig, wie er im Gespräch mit Literaturhaus-Leiter Anton Knittel formuliert, schreibt er auch, versichert der 52-Jährige: „Zu meinem Leidwesen. Ich wünsche mir da schon mehr Eruptives.“ Weyands Lesung im Deutschhof aus seinem Roman „Die Entdeckung der Fliehkraft“ ist der Höhepunkt der Jahresversammlung der Heilbronner Literaturhaus-Freunde. Er erzählt darin von dem im Gefängnis arbeitenden Deutschlehrer Karl, dessen geordneter Alltag Bruchstellen zeigt. Die Nähe zu seiner Frau Lydia und seinem Sohn Linus schwindet, und auch das Verhältnis zum pflegebedürftigen Vater ist kompliziert. Zur Reflexion über seine Existenz regen ihn nicht nur die Schüler an, sondern auch Homer, ein Junge mit Down-Syndrom, der „Wie stirbt ein Metzger?“ fragt und Karl damit wieder eine Ahnung von Ursprünglichkeit gibt. Und da ist noch Karoline, die Karl flüchtig kennt. Eines Tages schreibt er ihr aus einer Laune heraus, und daraus entwickelt sich ein poetischer Dialog über Verantwortung, Schuld, die Liebe und das Leben. Solch ernste Themen verhandelt der mit angenehm sonorer Stimme lesende Autor mit einer leichten Sprache, die auch Skurrilität und Komik in sich trägt.  AS

Autor:

Verein der Freunde des Literaturhauses Heilbronn aus Heilbronn

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