Blattschneiderbiene

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Am Donnerstag gegen Abend sah ich eine Biene mit einem grünen Stück Blatt zwischen den Beinen auf einen meiner Kakteentöpfe zufliegen und darin verschwinden. Vor etwa 30 Jahren, damals in Darmstadt wohnend, hatte ich so ein Tierchen schon einmal als Untermieter, wusste also sofort, was es damit auf sich hat.

Zuerst versuchte ich, durch das Katzennetz zu fotografieren, aber das klappte natürlich nicht. Also habe ich am Freitag morgen ein Loch in das Katzennetz geschnitten, vorher mit einem Draht eingefasst, damit es nicht reißt (Bild 3). Kamera auf das Stativ, Funkauslöser angeschlossen und es hätte losgehen können. Allerdings steht die Sonne nur von 11 bis 13 Uhr richtig - also warten. Anfänglich habe ich beim Anflug der Biene zu früh ausgelöst und das  maschinengewehrartige Geräusch von Auslöser und Spiegel bewegte die Biene dazu, wieder abzudrehen.  Das Timing hatte ich aber, bequem im Schatten sitzend, bald im Griff.

Am Samstag Morgen wollte ich dann weitermachen, aber Bruthöhle Nummer eins war da schon fertiggestellt.  Netterweise machte sich die Biene dann  im nächsten Topf, etwa ein Meter entfernt, an die nächste Bruthöhle. Also Loch Nummer zwei im Katzennetz gefertigt. Ich konnte gut beobachten, wie sie die Erde im Rückwärtsgang  aus der Höhle scharrt. Das Video davon ist leider wg. zu viel Schatten unbrauchbar :-(  Als die Sonne dann richtig stand, konnte ich fotografieren.  Diesmal hatte sie das Eingangsloch so gelegt,  dass es gut zu sehen war. So entstanden die Bilder ab Bild 8. Das letzte Bild zeigt die Biene nach dem Abladen, direkt vor dem Abflug.

Damals in Darmstadt gelang es mir nicht, das Tier im Bild festzuhalten. Das lag in erster Linie daran, dass es zu Zeiten des Diafilms einfach zu teuer war, mal mit der Serienbildfunktion der Kamera draufzuhalten, wie ich es für diese Bilder gemacht habe. Für die hier gezeigten zehn Bilder habe ich knapp dreihundert Bilder geschossen - heutzutage kein Problem.

Vom Buddeln der Bruthöhle konnte ich inzwischen auch ein kleines Video drehen.

Aus Wikipedia:

Blattschneiderbienen bauen ihre Nester in Baumlöchern, Mauerspalten, Erdhöhlen, anderen vorhandenen Hohlräumen oder sie graben ihre Nester selbst in markhaltigen Stängeln, Totholz oder im Boden. Die Brutzellen werden mit abgeschnittenen Blattstücken verschiedener Laubbäume, Sträucher oder Kräuter tapeziert. In jede Zelle wird ein Pollenvorrat und ein Ei gelegt und die Zelle wird dann mit weiteren Blattstücken verschlossen.
...
Blattschneiderbienen sind häufig in der Umgebung menschlicher Behausungen und in Gärten anzutreffen (Synanthropie) und zählen damit für Naturkundige zu den vertrauten Erscheinungen.

Blattschneiderbienen sind wichtige Bestäuber vieler Kultur- und Wildpflanzen. So wird zum Beispiel die Blattschneiderbiene Megachile rotundata in Nordamerika und Europa speziell zur Bestäubung von Luzerne gezüchtet. Das Vorkommen von Blattschneiderbienen oder gar seltenen Mörtelbienen in Gärten und landwirtschaftlichen Kulturen wird daher von vielen Gärtnern begrüßt. Blattschneiderbienen können durch Nisthilfen und Anbau von Pollenpflanzen im Garten gefördert werden.

Einige Rosenzüchter betrachten Blattschneiderbienen als Schädlinge, da sie exakt kreisrunde Löcher (mit bis zu 1 cm Durchmesser) vom Rand her in die Rosenblätter schneiden. Es handelt sich jedoch nur um eine kleine Beschädigung am Laubblatt, die die betroffene Pflanze kaum beeinträchtigt. Eine Bekämpfung ist daher in den meisten Fällen weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll und verbietet sich in Deutschland aufgrund des besonderen gesetzlichen Schutzes, unter dem die Blattschneiderbienen stehen.

Autor:

Wolfgang Kynast aus Heilbronn

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