Wander Gabys Baden-Württemberger Pflanzenwelt - Pestwurz - Petasítes

Pestwurz in einem Tal auf der Alb an Ostern 2019 aufgenommen.
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Im Heilbronner Wald ist mir die Pestwurz blühend noch nicht aufgefallen, aber am vergangenen Wochenende gleich in zwei Varianten.
Zum Stärkenberater Forum ging es am Samstag zum Naturfreundehaus Badener Höhe, welches man nur per Pedes erreichen kann. Dieser Fußmarsch lohnte sich aber. Bisher hatte ich die Pestwurz nur in Tirol, Bayern und im Schwarzwald vor die Linse bekommen. Nun also ein üppiger Standort der Weißen Pestwurz (Petasites albus) wieder in Baden. 
Im Buchenbachtal bei Affalterbach stand dann am Sonntag eine einsame (was sehr ungewöhnlich ist) Gewöhnliche oder Rote Pestwurz (Petasites hybridus) am Wegrand. 
Es gibt in den Alpen eine spezielle Art und die Duftende Pestwurz (Petasites pyrenaicus), die nach Vanille riechen soll. Sie ist eine verwilderte Zierpflanze, man hat sie wohl so gezüchtet, da die gewöhnliche Pestwurz eher unangenehm riecht.
Alle diese Stauden sind giftig. Man sollte also die Blätter der Gewöhnlichen (Roten) Pestwurz nicht mit Rhabarber verwechseln. Teilweise wird sie sogar als Wilder Rhabarber bezeichnet. Die Stängel der Pestwurz haben tiefe Einfurchungen, der echte Rhabarber dagegen hat glatte Stängel. Ein Bericht zur Unterscheidung gibt es auch hier.
Sie haben ihren Namen daher, dass man im Mittelalter dachte, sie könnten vor der Pest schützen. Die "Ärzte" damals trugen in ihren Pestmasken auch zerstoßene Pestwurz. Heute gibt es Extrakte, die man gegen Migräne einsetzt, bei diesen ist aber das Gift entfernt.
Die Pflanzen ähneln dem Huflattich, also die Blätter. Man kann sie aber dadurch unterscheiden, dass Huflattich-Blätter am Rand schwärzlich sind, bei der Pestwurz dagegen nicht. Die Gewöhnliche Pestwurz hat in unsere heimischen Pflanzenwelt die größten Blätter (bis zu 90 cm breit).
Allen gemeinsam ist, wie beim Huflattich, dass die Blüten vor und ohne Blätter kommen.
Die Weiße Pestwurz gibt bei uns selten. In den Alpen und im Mittelgebirge dagegen zerstreut und in Gruppen. Ihre Besonderheit ist, dass bei den Blüten entweder    n u r   die Staubblätter oder     n u r    die Griffel funktionsfähig und somit männliche und weibliche Pflanzen unterschiedlich sind. Die Stängel der männlichen Pflanzen sterben nach der Blüte ab, die weiblichen verlängern sich. Die Gruppen sind oft gleich geschlechtlich.

Autor:

Wander Gaby aus Heilbronn

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