Viele Teesorten wachsen direkt vor der Haustür

Heimatreporterin Daniela Somers brüht sich jeden Tag eine Tasse Tee auf. Die Kräuter dafür sammelt sie selbst. | Foto: Mario Berger
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  • Heimatreporterin Daniela Somers brüht sich jeden Tag eine Tasse Tee auf. Die Kräuter dafür sammelt sie selbst.
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Als Teil des Monatsthemas Nachhaltigkeit sind in Print Tipps von Heimatreporterin Daniela Somers erschienen. Nämlich: Wildkräutertee einfach selbst machen.

Text von unserer Redakteurin Linda Möllers

Jeden Nachmittag trinkt Daniela Somers eine Tasse Tee, natürlich selbst gemacht. Ihre Mischungen hat die Donnbronnerin in kleinen, liebevoll etikettierten Fläschchen abgefüllt: etwa Lavendel, Johanniskraut, Hopfen und Kamille, für einen guten Schlaf. Die gelernte Zierpflanzengärtnerin, Kräuterpädagogin und Fachberaterin für Selbstversorgung sammelt die Zutaten für ihre Kräutertees einfach selbst. Denn: "Man kann aus so gut wie allem Tee machen", sagt die 55-Jährige. Nur Pflanzen mit Schleimstoffen wie Malve oder Spitzwegerich sollten kalt aufgegossen werden. Und: Es gibt sogar eine regionale Alternative zur Teepflanze, deren Gerbstoffe – je nach Ziehzeit – anregend wie beruhigend wirken können: Rosmarintee.

Tee wird für seine gesundheitsfördernde Wirkung geschätzt. Wenn Weidenrinde etwa zehn Minuten geköchelt wird, wird Salicin, das der Körper in Salicylsäure umwandelt, freigelegt. Das kann eine ähnliche Wirkung wie Aspirin haben und entzündungshemmend gegen Schmerzen und Fieber helfen.

Wirkstoffe
Wer die Wildkräuter für seinen Tee selbst zusammensucht, sollte sie allerdings vorab bestimmen können. Daniela Somers sammelt im Wald, auf Streuwiesen, im eigenen Garten – und sogar von ihren Zimmerpflanzen. Sie reißt ein fein behaartes Blatt von einer kräftigen Pflanze ab, die auf dem Fensterbrett steht. Es schmeckt fruchtig – "ein AustralischesZitronenblatt", erklärt Daniela Somers.

Für getrockneten Tee empfiehlt sie einen Teelöffel und für frischen einen Esslöffel pro Tasse, mit fünf bis zehn Minuten Ziehzeit. Somers benutzt zum Aufgießen einen Siebeinsatz, um Filterpapier zu sparen.

Ihr Favorit ist derzeit der einjährige Beifuß. Dessen Wirkstoffe sollen gegen Viren und Bakterien helfen. "Der hat Power", sagt Somers über den würzig und kräftig schmeckenden Tee. An die Bitterstoffe müsse man sich gewöhnen. "Sie sind aus vielen Zuchtpflanzen herausgezogen worden, deshalb haben wir sie uns abgewöhnt", sagt Somers. Dabei sind Bitterstoffe wichtig für die Galle und Verdauungsorgane und können sogar die Lust auf Süßigkeiten eindämmen. "Man muss sich da langsam rantasten."

Vorräte
Weil viele Kräuter und Pflanzen erst ab dem Frühjahr wieder wachsen, bedient sich Somers in den Wintermonaten an ihren getrockneten Blättern und Mischungen. "Die Natur hat das ganz schlau gemacht“" sagt sie. Getrockneter Tee ist ein gutes Jahr haltbar, bis seine Geschmacks- und Wirkstoffe nachlassen – bis dahin ist auch wieder eine neue Pflanze gewachsen. Die Lösung ist also, Vorräte für den Winter zu schaffen. Hagebutte, die erst spät im Jahr reift, friert Daniela Somers auch gerne einmal ein, um sie dann aufzukochen und kräftig sieden zu lassen. Ein weiterer Tipp: "Kräuter wie Pfefferminz oder Lavendel enthalten flüchtige ätherische Öle. Um die einzufangen, sollten diese Teesorten abgedeckt werden", rät die Wildkräuterexpertin.

Heimatreporterin Daniela Somers brüht sich jeden Tag eine Tasse Tee auf. Die Kräuter dafür sammelt sie selbst. | Foto: Mario Berger
Diese Blickpunktseite zum Thema Tee war am 11. April in der Zeitung.
Autor:

Katja Bernecker aus Heilbronn

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