Spargelgenuß: bitte gesund für Mensch und Umwelt

Grüner Spargel wurde von der Sonne geküsst - er ist gesünder als der Bleichspargel. Toll, wenn er auch für die Umwelt gesund produziert wurde! | Foto: BIld: jacqueline macou auf Pixabay
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Der Frühling wartet mit einem besonderen Genuß auf: Spargel. Dass der moderne Anbau unter Folie nicht eben umweltfreundlich ist, hat sich längst rumgesprochen. Aber es gibt auch umweltfreundlichere Methoden, um den "König des Gemüses" genießen zu können.

Wir Deutschen lieben unseren Spargel - am liebsten den weißen. Ob grün oder weiß, die Pflanze ist dieselbe. Nur das Tageslicht macht den Unterschied: Lugt der Spargel aus dem Erdreich heraus, beginnt die Photosynthese und das Chlorophyll färbt die Spargelstange grün. Deshalb ist der grüne Spargel auch gesünder, denn er enthält mehr Vitamin C und Betacarotin als der weiße. Übrigens: Als Heilpflanze wurde „Asparagus officinalis“ schon vor Christi Geburt bei Husten und Blasenproblemen genutzt. 

Stark gedüngt und hoher Plastikeinsatz

Längst ist der Spargelanbau aber auch in die Kritik geraten. Zum einen wegen der starken Bodendüngung für das feine Gemüse, zum anderen aber auch wegen des Einsatzes von Plastikfolien, mit denen u. a. der Erntezeitpunkt nach vorne verschoben werden soll.

Denn durch die Folienabdeckung ergeben sich deutliche Einträge von Mikro- und Nanoplastik in Boden, Umwelt und die Nahrungskette. Und dies betrifft auch uns Konsument*innen: Zahlreiche chemische Zusatzstoffe in Kunststoffen, wie zum Beispiel Weich- oder Hartmacher, stehen seit Jahren in der Kritik von Umweltmedizinern. Die Folienabdeckung beeinträchtigt aber auch den Naturhaushalt und seine Arten: So finden Insekten und Feldvögel auf den mit Plastik versiegelten Flächen keine Nahrung, Amphibien und Kleinsäuger können unter der Folie ersticken.

Bioplastik als Lösung?

So genannte “Mulch-Folien” sollen eine Alternative zu herkömmlichen Folien sein - also Folien, die nicht wiederverwendet werden, sondern verrotten sollen. Das aus Biomasse hergestellte Material ist - je nach Norm - als “kompostierbarer Kunststoff” oder “biologisch abbaubar im Boden” zertifiziert. In der Praxis werden die Folien jedoch kaum abgebaut: zu niedrige Temperaturen, zu trockenes Milieu im Vergleich zu den Laborbedingungen. Laut Umweltbundesamt können solche Folienreste nur “in begrenztem Umfang toleriert werden”, sollten sie sich im gewünschten Zeitraum abbauen. Eine umweltverträgliche Lösung sind kompostierbare und biologisch abbaubare Kunststoffe also nicht. Auch ihre Herstellung bindet Energie und Ressourcen. Ihr Abbau setzt CO2 und Wasser frei. Und zu guter Letzt: Unser Böden sollten doch bitte entweder der Nahrungsmittelproduktion oder der Natur vorbehalten sein - und nicht dem Anbau von Grundstoffen für Bio-Plastik.

Spargel – am besten regional und bio

Dies alles sind gute Gründe, den traditionellen Anbau wiederzuentdecken und den saisonalen und folienfreien Genuss wertzuschätzen. Erste Betriebe setzen bereits wieder auf alte Anbaumethoden, so u. a. in der berühmten Spargel-Gemeinde Schwetzingen. Statt mit Folie arbeiten Bio-Betriebe mit organischem Material wie Holzschnitzel, Laub oder Grasschnitt - auch so werden die Austrocknung verhindert und Beikräuter unterdrückt. Und zugleich wird Humus aufgebaut - natürlicher Dünger und zudem CO2-Speicher.
Beim nächsten Einkauf also am allerbesten zu ökologisch angebautem Spargel aus der Region greifen!


Grüner Spargel wurde von der Sonne geküsst - er ist gesünder als der Bleichspargel. Toll, wenn er auch für die Umwelt gesund produziert wurde! | Foto: BIld: jacqueline macou auf Pixabay
Folieneinsatz beim Spargelanbau sorgt für Mikroplastikeintrag in Böden und stört den Naturhaushalt empfindlich | Foto: Bild: Günther Schneider auf Pixabay
Autor:

BUND Regionalverband Heilbronn-Franken aus Heilbronn

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