Tröstende Worte, trotz der Corona der Schöpfung
Liebe Gemeinde,
es ist zwar noch nicht Weihnachten oder Neujahr wo es sich geziemt, artige Glück- und Zukunftswünsche auszutauschen, aber immerhin stehen Thanksgiving und Black Friday vor der Tür, wo es auch schon geboten erscheint, einen differenziert schielenden, mitunter auch schiefen Blick auf unser menschliches, tapsig-tragisches Tun zu richten, um dann die Hände vorm Gesicht zusammenschlagend und erschrocken weiter zu machen wie bisher.
Lasset uns apokalyptisch wehklagen:
Der Mensch hält sich für der Schöpfung Krone.
Dieser Anspruch juckt ihn jedoch nicht die Bohne.
So mordet, frisst und säuft er Alles platt,
was nicht bei drei auf dem Baum oder schnelle Beine hat.
Unbändig lüstern ist sein Begehren,
drum tut er sich wie die Karnickel vermehren.
Die Folgen zu ahnen, dazu ist er zu blöd.
Drum wird’s um ihn alsbald karg und öd.
Nur noch er Selbst und Seinesgleichen,
alles Andere nur noch Leichen.
Dürre, Sturm und Flammenfraß:
Hauptsache, wir hatten unseren Spaß.
Bescheidenheit ist eine Zier.
Aber Wachstum bekommt man nur ohne ihr.
Der Herr im Himmel will es auch nicht wenden,
drum wird unsere Natur gar schrecklich enden.
Wenn auch dumm, wir bleiben heiter.
Der Erde ist es egal, sie dreht sich weiter.
Wir hoffen, dass wir nicht allzulange leiden:
Was Anderes wird uns eh nicht übrigbleiben.
Mein Gedicht hat Euch jetzt soweit aufgebaut,
ich hoffe, dass Ihr nun froh in die Zukunft schaut!
Man kann nicht immer alles negativ sehen:
Jeden Tag wird die Sonne auch ohne uns aufgehen.
Nach uns wird‘s wieder sprießen, duften und summen.
Die Natur bleibt schön, auch ohne uns Dummen.
Ein Paradies entsteht wieder, ein Land der Schlaraffen.
Die Krone der Schöpfung sind dann wieder wir Affen.
Amen
Frohes Shoppen im Black Week Sale wünscht übergewichtig und übersättigt der Scheinheilige, Frater Richard
kW:
Am 21.03.1951 war ich der 2.570.630.489te Erdling und fühlte mich dementsprechend sehr einsam. Heute 25.11.2020 um 21:13 sind wir auf 7.829.530.789 Schwestern und Brüder angewachsen, sodass ich mich jetzt kuschelig geborgen fühle.
Autor:Richard Clos aus Ittlingen |
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