Wo viel Leid ist, ist auch ein Fünkchen Freud´

Hallo, ihr Lieben hier,

die Zeit rinnt mir regelrecht davon. Ich hänge mit dem Lesen eurer Beiträge und dem Betrachten eurer  wunderschönen Tier- oder Naturfotos deutlich nach, geschweige denn, dass ich selbst zum Fotografieren komme. Heute Nacht bzw. heute morgen bin ich um ca. 1:30 Uhr ins Bett gegangen. Ein von mir verfasstes Gedicht über Klatschmohn und ein Kleineres  über Maikäfer warten schon länger auf ein passendes Foto, dass ich diese hier einstellen kann.

Im Taubenhaus und auch in der Natur gibt es viele Tauben und andere Vögelchen, die Hilfe von Menschen brauchen, die sich aktiv dem Tier-/Taubenschutz widmen. Gestern habe ich mindestens 30-mal versucht einen vogelerfahrenen Tierarzt auszumachen, der uns für einen Tauben-Notfall einen Termin gibt. Diese Taube war im Taubenhaus vor zwei Wochen aufgefallen, weil die anderen auf sie eingehackt haben. Maritta Müller, unsere Organisatorin im Taubenhaus, hat sie seither jeden Tag  "zwangs"-ernährt und gegen Durchfall behandelt, aber sie war nicht mehr Fisch noch Fleisch ..... 
Und am Freitag erreichte uns, genauer gesagt Maritta Müller, ein Hilferuf, dass in der Innenstadt von Künzelsau am Alten Rathaus eine verletzte Taube kauere. Es handelte sich dabei um eine Jungtaube, da diese noch gelben Flaum zwischen dem Federkleid hat. Als Maritta sie sichern wollte, sind mindestens drei Autos mit höchstens 10 cm Abstand der Reifen an der kleinen Taube vorbeigerauscht. Dieses arme Täubchen hatte ein Loch im Kopf und blutete stark, wahrscheinlich war es ein Raubvogelangriff. Die Wunde sieht jetzt relativ gut aus, aber das arme Täubchen muss einen Schock gehabt haben, weil sie nicht gurrt bzw. als Jungtaube piepst. Jedenfalls wollte ich auch diese Taube einem TA vorstellen. Endlich fand ich eine Tierarztpraxis mit einer vogelkundigen Tierärztin.
Also, heute Morgen, nach unserem eigenen 2. Impftermin beim Hausarzt, zuerst die Kleine in der Wohnung von Maritta abgeholt und dann zum Taubenhaus gefahren, um das andere Sorgenkind aus der Krankenstation bzw Behindertenvoliere abzuholen. Schon dort, als ich mich ihrem Käfig näherte, bemerkte ich , wie sie mit seitlich gedrehtem Kopf in ihrem Nestchen auf dem Snuggle Safe lag (eine Art Heizkissen für Tiere) und sich nicht bewegte. Ja, auch sie hatte bereits die Reise über die Regenbogenbrücke angetreten ... ihr Körper war schon ganz steif. Trotzdem nahm ich sie in einer Tüte mit in die Tierarztpraxis und ließ dort die Ursache ihres Todes durch eine Sektion feststellen. Die arme Taube muss sehr gelitten haben: Es war eine weibliche Taube, bei der ein total verklebtes Ei im Eileiter hängen geblieben ist und  einfach nicht von alleine herauskam. Man muss sich das vorstellen wie eine Eileiterschwangerschaft bei einer Frau. Wir waren total geschockt.
Und am Samstag der Anruf wegen einer in Heidelberg aufgelesenen, auch von einem Greif verletzten Taube, wo ich wenigstens einen Kontakt zum Stadttaubenprojekt Rhein-Neckar e.V. herstellen und so indirekt den Finderinnen, zwei junge Mädels,  helfen konnte. Aber auch diese Taube hat es am Sonntag nicht überlebt. Und dann am Sonntagvormittag brachten mir die Kinder unter uns auch einen kleinen Spatzen, der aus dem Nest auf unserem Dach auf deren Terrasse gefallen war. Trotz intensiver Bemühungen ... schon auch wegen der Kinder ... hat das kleine Würmchen nur noch ca. 2 Stunden gelebt, da es durch den Sturz innere Verletzungen hatte.
Heute war ich nun so fertig, dass ich zu meinem Mann sagte, ob ich wohl allen gefiederten Tieren, die ich finde oder um die ich mich kümmere, den Tod bringe. Mein Mann hat mich wegen dieser Gedanken sehr geschimpft. So viel nun zu dem Leid.

Freude aber war für mich/uns, dass die Tierärztin uns lobte wegen der Jungtaube. Wir hätten alles soweit richtig gemacht, die Wunde sei eine "Bagatellwunde" und die "Benommenheit", die wir als Trauma deuteten, läge auch daran, dass wir anfangs ein bisschen zu viel Schmerzmittel gegeben haben, was wir jetzt auch weglassen könnten. Das kleine Täubchen bleibt jetzt vorerst in der Obhut von Maritta und kommt laut der Tierärztin durch.

Der Beitrag ist jetzt etwas lang geworden, zudem ohne Fotos. Aber ich hoffe sehr, dass ihr diesen trotzdem lest und meine noch ausstehenden Likes und Kommentare an euren Beiträgen entschuldigen könnt. Versprochen, ich hole alles nach!!!

 

 
       

Autor:

Gudrun Schickert aus Künzelsau

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