Die Straße ist grausam – Kastration harmlos Streuner Paul und sein Katzenleben, Teil 2

Katzenschutzkampagne - Deutscher Tierschutzbund | Foto: Deutscher Tierschutzbund

„Hallo, hier ist wieder Steuner Paul. Beim letzten Mal habe ich euch von den zwei Millionen Katzen berichtet, die genauso wie ich auf verlassenen Grundstücken, Friedhöfen, Schrebergärten oder Fabrikgeländen unter schlimmen Bedingungen leben und Tag für Tag ums Überleben kämpfen müssen.

Ihr habt euch sicher gewundert, warum wir mit der vermeintlichen Freiheit die wir haben, gar nicht so wirklich glücklich sind. Viele von uns sind krank, gestresst, schwach und hungrig. Wir Streuner stammen alle von unkastrierten Hauskatzen ab und sind somit gar keine wirklichen Wildtiere, die es gewohnt sind in freier Natur zu leben. Beispielsweise sind unsere Sinnesorgane nicht ausreichend entwickelt, um ebenso geschickte Jäger wie unsere wilden Vorfahren zu sein.

Zum Glück gibt es aber neben den Tierheimen auch Tierschutzvereine, wie die Grenzenlose Tierhilfe-Neckarsulm e.V., deren Mitarbeiter sich ehrenamtlich um uns Streuner kümmern. Aber auch die Tierheime und Pflegestellen der privaten Tierschutzvereine kommen mindestens zweimal im Jahr, nämlich im Herbst und im Frühjahr zur Kittensaison, an die Grenzen des Machbaren. Zu diesen Zeiten quellen die Räumlichkeiten vor jungen Katzen über. Um den Kampf gegen die Windmühlen zu beenden, gibt es nur einen Weg: die Kastration. 
Das klingt für dich schlimm? Sicher ist eine Operation für den Körper eine Belastung, jedoch sind Kastrationen für Tierärzte mittlerweile Routine. Ein weiterer Vorteil dieses Eingriffes ist, dass der Fortpflanzungstrieb der Tiere reduziert und somit die einhergehenden Streitigkeiten, Krankheitsübertragungen und Verletzungen vermieden werden. Ich sage euch: „Die Straße ist grausam – Kastration ist harmlos“. Solange wir wilden Freigänger weiterhin unkastriert bleiben, dreht sich die Arbeit der Tierheime und Tierschutzverein im Kreis.

Du fragst dich, was du tun kannst, um uns zu helfen?
Schau nicht weg. Melde Streunerpopulationen an das Tierheim oder Tierschutzvereine, damit diese kastriert werden können. Sehr wichtig ist es außerdem, dass jeder Katzenbesitzer sein eigenes Tier zu Hause kastriert. Aber auch die Gemeinden können ihren Teil dazu beitragen, uns zu helfen, nämlich durch die Einführung einer flächendeckenden, möglichst bundesweiten Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Freigängerkatzen aus Privathaushalten (Umsetzung von §13b Tierschutzgesetz), wie sie der Deutsche Tierschutzbund schon lange fordert. Jede Kommune kann selbst über den Erlass einer solchen Verordnung entscheiden. Wusstet ihr das? Wie ist es in eurer Kommune?
Ein weiterer Weg zu helfen wäre über eine Geld- oder Sachspende an die Grenzenlose Tierhilfe-Neckarsulm e.V. Neben Geduld und Spucke brauchen die ehrenamtlichen Mitarbeiter nämlich eine Menge an Equipment wie Futter, bissfeste Handschuhe, Lebendfallen, Umsetzboxen oder Wildkameras, um uns Streuner ordentlich einfangen zu können. Das alles kannst du auch direkt über die Wunschliste auf Facebook für den Verein bestellen. Natürlich freut sich die die Grenzenlose Tierhilfe auch über dich als Mitglied. Vielleicht lernen wir uns dann auch kennen – ich freu mich schon.
Ich bitte jeden von euch: helft mit, durch harmlose Kastrationen, die immer größer werdenden Anzahl an Katzen ohne liebevolles Zuhause langfristig zur reduzieren.

Vielen Dank,
euer Streuner Paul“

Autor:

Grenzenlose-Tierhilfe Neckarsulm e.V. aus Neckarsulm

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