Walvis Bay wieder zurück in Phase 1

Aktuelle Notizen aus Namibia 6. Juni 2020

Seit Anfang Juni ist Namibia nun in der Phase 3 der Corona-Lockerungen angelangt, das heißt, die meisten Personen arbeiten wieder in ihren Betrieben, die Namibier können sich frei im Lande bewegen, die Restaurants und Lodges dürfen wieder öffnen und es darf wie-der Alkohol gekauft und konsumiert werden, jedoch noch nicht im Restaurant. Die Prüfungsklassen 11 und 12 haben wieder Unterricht und die anderen Klassen folgen in den kommenden Wochen, so dass Mitte Juli wieder alle Schüler in den Schulen unterrichtet werden. Es wird keine größeren Ferien mehr geben und das Schuljahr geht wohl 4 Wochen länger, bis kurz vor Weihnachten. So versucht die Regierung, dass der versäumte Unter-richt nachgeholt wird.
Bisher sind die Zahlen der bestätigten Corona-Fälle sehr niedrig. Heute (6.6.20) sind 29 Fälle bekannt, davon 13 noch erkrankt und 800 Personen sind in Quarantäne. Die meisten von denen waren beruflich in Südafrika, z.B. als Truck-Fahrer oder Studenten oder kommen über den einzigen großen Tiefseehafen Walvis Bay ins Land. Die Regierung ist sehr vorsichtig in Namibia. Die Befürchtung ist groß, dass eine Ansteckung bei den eng aufei-nander lebenden Menschen in den „informal settlements“ (Wellblechsiedlungen) und die möglichen Krankenhausaufenthalte nicht unter Kontrolle zu halten sind. Da die letzten bekannten Erkrankungen alle aus Walvis Bay, dem Umschlagsort an der Atlantikküste, gekommen sind, ist nun diese Stadt wieder völlig abgeriegelt und es besteht eine strenge Ausgangssperre. Das hat natürlich wieder Folgen für das ganze Land, denn die angeliefer-ten Waren von den Schiffen können nun nicht im Land verteilt werden.
Nachdem sich nun die Namibier im Land wieder frei bewegen können richtet der ausbleibende Tourismus die größte Not an. Erst jetzt wird bekannt, wie viele Arbeitsplätze daran hängen und wieviel Geld dadurch ins Land zu den Menschen kamen. Gestern beschrieb mir ein Freund aus dem beliebten Urlaubsort Swakopmund die Situation mit drastischen Worten: „Die Stadt ist tot! Große Hotels entlassen nun nach 3 Monaten 75% ihrer Angestellten und befürchten, dass sich dieses Jahr nicht mehr viel ändern wird.“ Kleinere Gästefarmen und Lodges auf dem Land haben für die kommenden Monate geschlossen, da es sich für wenige einheimische Gäste nicht mehr lohnt, die Angestellten zu beschäftigen. In der Phase 4 der Lockerungen - ab Anfang Juli – sollen auch die äußeren Grenzen für einige (?) Staaten wieder geöffnet werden. Mal sehen, mit welchen Auflagen das so umgesetzt wird. Ob ausländische Touristen wieder ins Land kommen wird von den bilateralen Gesprächen und Ergebnissen der betroffenen Länder mit Namibia abhängen.
Der Namibia-Unterstützungsverein bedankt sich bei allen Personen, die besonders für die durch den strengen Lockdown in große Armut und Hunger geratenen Personen gespendet haben. Wir versuchen mit den Geldern die entstandene Corona-Folgen in Okombahe und in Omaruru etwas zu lindern. Über die Entfernung ist das nicht so einfach. Da die Not so groß ist und wir nicht wieder einen Polizeieinsatz hervorrufen wollen, arbeiten wir zurzeit mit vielen unterschiedlichen Gruppen in den Orten zusammen, die dann gemeinsam wis-sen, welche Personen es am Nötigsten haben. Wenn die Verantwortung der Verteilung der Lebensmittel auf mehrere Schultern verteilt ist, wird hoffentlich wirklich den Ärmsten ent-sprechend geholfen. Die gemeinsamen Absprachen darüber nehmen aber auch mehr Zeit und Überlegungen in Anspruch.
Falls Sie bei den Projekten des Vereins mithelfen wollen, dann können Sie gerne auf unser Vereinskonto überweisen: Sparkasse Hohenlohekreis, IBAN: DE57 6225 1550 0220 0211 06
Schreiben Sie uns unter kontakt@namibia-verein.de und wir nehmen Sie gerne in die Liste für Interessierte mit auf. Dann bekommen Sie in unregelmäßigen Abständen neue Informa-tionen von den Projekten.
Mehr Informationen finden Sie unter der Vereinshomepage www.namibia-verein.de
Joachim Knoche, 1. Vorsitzender Tel 07949 940269

Autor:

Namibia Unterstützung - Verein für christliche humanitäre Zusammenarbeit e.V. aus Pfedelbach

Unterhöfener Str. 11, 74629 Pfedelbach
+49 7949 940269
kontakt@namibia-verein.de
Webseite von Namibia Unterstützung - Verein für christliche humanitäre Zusammenarbeit e.V.
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