Wanderung über die Diözesangrenze

Das Zeichen für den Martinusweg. | Foto: drs/Guzy
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Dass sich Pilger auf den Martinuswegen nicht verirren, dafür sorgen Wegepaten – so wie zum Beispiel Irmgard und Wolfgang Würzl.

Der Martinusweg ist für Irmgard und Wolfgang Würzl aus Schwaigern zu einem festen Teil der Freizeitgestaltung geworden. Die 72-Jährige und der 74-Jährige betreuen einen Abschnitt der Hauptroute. „Wir sind für den Teil vom Fuße des Heuchelbergs bis zur Gemarkungsgrenze von Schwaigern zuständig“, sagt Wolfgang Würzl.

Etwa vierteljährlich kontrolliert das Ehepaar, ob die Beschilderung noch intakt ist und die auf die Landwirtschaftswege gesprühten Pfeile noch zu sehen sind. Das Paar läuft die Strecke oder fährt sie mit dem Fahrrad ab, wie Wolfgang Würzl erklärt, während ihm eine Pilgergruppe folgt. Die Wanderinnen und Wanderer wollen beim Samstagspilgern des Dekanats Heilbronn-Neckarsulm ein Stück des Martinuswegs absolvieren: die rund 14 Kilometer lange Etappe von Schwaigern nach Eppingen.

Gestartet ist die Gruppe in Schwaigern an der Kirche, ein dem heiligen Martin geweihtes Gotteshaus. Dort stellte Pfarrer Alois Schenk-Ziegler vor dem Segen für die Tour die Geschichte der Kirche kurz vor. Sie wurde in den 1960er Jahren gebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren viele Flüchtlinge aus Ungarn, wo die Geburtsstadt des heiligen Martin liegt, in die Gemeinde gekommen. Daher wurde die Kirche auch dem Heiligen geweiht.

Der Martinusweg ab Schwaigern führt an Weinbergen entlang nach Stetten. Unterwegs zeigt Wolfgang Würzl die Schilder, für die er und seine Frau verantwortlich sind. Seit der Abschnitt eröffnet worden ist, betreuen die beiden die Strecke.

Irmgard Würzl war Pfarrsekretärin in Schwaigern. Als sie in den Ruhestand ging, sei sie gefragt worden, ob sie sich um den Martinusweg kümmern wolle, erzählt sie.

Nach einer Pause in Stetten geht es über eine offene Feldlandschaft weiter. Dort legt der Wind noch einmal zu und die ersten Regentropfen fallen vom Himmel. Doch der Wald in Sichtweite verspricht etwas Schutz. An dessen Rand hält die Gruppe aber zunächst für ein Mittagsgebet.

Im Wald endet die Gemarkung von Schwaigern und die Pilgerinnen und Pilger betreten den Eppinger Stadtwald. Mit dem Übergang wechselt die Gruppe zugleich von der Diözese Rottenburg-Stuttgart in die Erzdiözese Freiburg.

Das Blätterdach der Bäume schirmt den Regen auf den nächsten Kilometern etwas ab. Doch dann hört irgendwann der Wald auf und der Siedlungssaum von Eppingen ist erreicht. Jetzt ist die Gruppe dem Regen voll ausgesetzt. Doch alle nehmen es mit Humor. Das Ziel ist schließlich auch nicht mehr weit: die Stadtpfarrkirche „Unserer Lieben Frau“.

In ihr wartet Pfarrer Manfred Tschacher. Nach rund vier Stunden Wanderung begrüßt er die Gruppe in der Kirche. Tschacher stellt die Geschichte des Gotteshauses und der Gemeinde vor. Danach hält der Heilbronner Dekanatsreferent Michael Dieterle eine Andacht, die einen Aspekt aus dem Leben des heiligen Martin zum Mittelpunkt hat.

Auf dem Weg zum Bahnhof macht Pfarrer Tschacher eine kleine Stadtführung und erklärt, was auf dem Gelände für die Gartenschau Eppingen 2021 entstehen wird. In der Stadtbahn können die Pilgerinnen und Pilger dann Teile ihrer Strecke noch einmal vom Zugfenster aus verfolgen.

Arkadius Guzy

Das Zeichen für den Martinusweg. | Foto: drs/Guzy
Die Wegepaten Wolfgang und Irmgard Würzl führen die Pilgergruppe an. | Foto: drs/Guzy
Autor:

Katholisches Dekanat Heilbronn-Neckarsulm aus Heilbronn

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