Eppingen: Kunst- und Begegnungshaus - Adelshofen | Rosen sind Freuden des Augenblicks;
Auch des Augenblicks Freuden verschmähet der Weisere nicht,
Pflückt und genießt bescheiden, eingedenk
Seiner eigenen ach! so verwelklichen Rosennatur!
Karoline Rudolphi
Eppingen: Kunst- und Begegnungshaus - Adelshofen | Andre mögen andre loben,
Mir behagt dein reich Gewand,
Durch sein eigen Lied erhoben
Pflückt dich eines Dichters Hand.
In des Regenbogens sieben
Farben wardst du eingeweiht,
Und wir sehen, was wir lieben,
An dir zu derselben Zeit.
August von Platen
Eppingen: Kunst- und Begegnungshaus - Adelshofen | Ich denke dies und denke das,
ich sehne mich und weiß nicht recht, nach was.
Halb ist es Lust, halb ist es Klage;
mein Herz, o sage,
was webst du für Erinnerung
in golden grüner Zweige Dämmerung?
Alte, unnennbare Tage!
Eduard Mörike
Eppingen: Kunst- und Begegnungshaus - Adelshofen | Ein Blatt aus sommerlichen Tagen,
Ich nahm es so im Wandern mit,
Auf dass es einst mir möge sagen,
Wie laut die Nachtigall geschlagen,
Wie grün der Wald, den ich durchschritt.
Theodor Storm
Eppingen: Kunst- und Begegnungshaus - Adelshofen | Ich ging im Walde
So für mich hin,
Und nichts zu suchen,
Das war mein Sinn.
Im Schatten sah ich
Ein Blümchen stehn,
Wie die Sterne leuchtend,
Wie Äuglein schön.
Ich wollt´es brechen,
Da sagt es fein:
Soll ich zum Welken
Gebrochen sein?
Ich grub´s mit allen
Den Würzlein aus,
Zum Garten trug ich´s
Am hübschen Haus.
Und pflanzt´ es wieder
Am stillen Ort,
Nun zweigt es immer
Und blüht so...
Eppingen: Kunst- und Begegnungshaus - Adelshofen | Es gibt freiwilliges Allein,
Das doch ein wenig innen blutet.
Verfrühter Gast in einer Schenke sein,
Wo uns derzeit kein Freund vermutet -
Und käme plötzlich doch der Freund herein,
Den gleiche Abenteuer-Wehmut lenkt,
Dann wird es schön!
Dann steigt aus schlaffen Träumen
Ein gegenseitig stärkendes Sichbäumen
Und spricht,
was in ihm rauh und redlich denkt.
Joachim Ringelnatz
Eppingen: Kunst- und Begegnungshaus - Adelshofen | Auf Flügeln des Gesanges,
Herzliebchen, trag ich dich fort,
Fort nach den Fluren des Ganges,
Dort weiß ich den schönsten Ort.
Dort liegt ein rotblühender Garten
Im stillen Mondenschein;
Die Lotosblumen erwarten
Ihr trautes Schwesterlein.
Die Veilchen kichern und kosen,
Und schaun nach den Sternen empor;
Heimlich erzählen die Rosen
Sich duftende Märchen ins Ohr.
Es hüpfen herbei und lauschen
Die frommen,...
Eppingen: Kunst- und Begegnungshaus - Adelshofen | Ich suche nicht mehr
nach den Beweisen,
Deiner Weisheit, Deiner Allmacht!
Mir genügt das Zwitschern der Vögel,
der Duft der Blumen,
die Sonne und die Sterne!
Vor allem genügt mir
Deine lebendige Anwesenheit
In meinem Leben
Wenn ich Deine Güte und Größe erlebe,
während ich lebe, mich bewege, erfreue.
Aus: Hör auf das Echo des Schweigens.
Publikation bei Jürgen Föller
Eppingen: Kunst- und Begegnungshaus - Adelshofen | Es muss doch mehr geben!
Das Leben muss etwas anderes sein …
Und wir wenden unsere Augen
zum ersten Mal dem Himmel zu,
dort unsere letzte Hoffnung anlehnend.
An Gott haben wir zuletzt gedacht.
Wahrlich, wie sonderbar!
In der Dunkelheit des Fürchtens,
der Zweifel, des Leidens
und der Niederlage,
zeigt sich wie die Sonne,
das große Geheimnis des Lebens:
Setze Gott an die erste Stelle!
Aus: Hör auf das Echo des...
Eppingen: Kunst- und Begegnungshaus - Adelshofen | Im Schweigen komponiert
der große Poet
Seine Verse,
sie mit Sternen zierend…
Im Schweigen erblüht
und gedeiht die Pflanzenwelt.
Im Schweigen entfaltet die Nacht
Ihre Dunkelheit
und die Sonne
ihren goldenen Glanz.
Aus: Hör auf das Echo des Schweigens.
Publikation bei Jürgen Föller
Eppingen: Kunst- und Begegnungshaus - Adelshofen | Seht nur der junge Frühling
ist endlich aufgewacht.
Er hat uns zarte Knospen
und Sonnenschein gebracht.
Auch die Natur wird munter,
sie wirkt bei Tag und Nacht.
Zum Fest der Auferstehung
glänzt sie in ihrer Pracht.
Mit Tulpe, Krokus, Veilchen,
Narziss und Tausendschön
will sie zur Frühlingsfeier
in voller Blüte stehn
Anita Menger