Taubenschwänzchen, faszinierende Falter!

Taubenschwänzchen am Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
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  • Taubenschwänzchen am Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
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Das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) gehört zur Gattung der Schwärmer. Als Wanderfalter ist er fast überall in Europa bekannt. Die Tiere legen dabei große Distanzen zurück und können bis zu 3000 Kilometer in weniger als 14 Tagen bewältigen. Sein deutscher Name leitet sich vom zweigeteilten Haarbüschel am Hinterleibsende ab, das eine gewisse Ähnlichkeit mit den Schwanzfedern von Tauben aufweist. Sein Schwirrflug ist dem eines Kolibris ähnlich, weshalb er auch Kolibrischwärmer genannt wird.
Wie fast alle Schwärmer haben auch die Taubenschwänzchen einen langen Saugrüssel mit einer Länge von 25 bis 28 Millimetern.Die Facettenaugen sind hell, haben aber ein dunkles Zentrum und manchmal auch weitere dunkle Bereiche. Die dunkle Mitte erweckt den Anschein einer Pupille. Taubenschwänzchen sind wie alle Schwärmer ausgezeichnete Flieger. Ihr sehr schneller und wendiger Flug ähnelt dem von Kolibris: Beim Nektarsaugen stehen sie im Schwirrflug vor den Blüten und saugen mit ihrem langen Saugrüssel, den sie bereits beim Anflug ausrollen und zielsicher in die Blütenkelche einführen. Sie gehören zu den wenigen Insekten, die auch rückwärts fliegen können. Sie können sogar kleinste Pflanzenbewegungen, die durch Wind verursacht werden, dank ihrer guten Augen perfekt durch ihren Flug kompensieren, so dass ihre Position zur Blüte immer konstant bleibt. Die Schlagfrequenz der Flügel beträgt ungefähr 70 bis 90 Schläge in der Sekunde, die Fluggeschwindigkeit beträgt bis zu 80 km/h.
Die Eiablageplätze – und damit verbunden die Raupenvorkommen – sind seltener, da die Falter ihre Eier nur an Plätzen ablegen, an denen sowohl genügend Nektarpflanzen als auch Raupenfutterpflanzen wachsen. Dies ist notwendig, da die Weibchen während der lange andauernden Eiablage immer wieder Nektar zu sich nehmen müssen. Die Raupen werden 45 bis 50 Millimeter lang und sind variabel gefärbt. Ihre Grundfärbung ist meist grün; es gibt aber auch braune, rotbraune oder grauviolette Exemplare.
Die Tiere versammeln sich am Abend oft zu Schlafgemeinschaften. Dazu suchen sie meist vertikale, von der Sonne aufgewärmte Felsflächen oder Ähnliches auf. Die Ansammlungen der Tiere dienen aber auch der Partnersuche.
Beachtenswert ist das Erinnerungsvermögen der Falter. Sie kehren Tag für Tag an reichhaltige Nektarquellen zurück, ebenso bleiben sie ihren Ruhe- und Schlafplätzen oft ein ganzes Falterleben lang treu.Die Lebenserwartung der erwachsenen Tiere liegt bei 3–4 Monaten.
Sie lieben alle Arten von Labkräutern. Sowie Spornblume, Seifenkraut, Sternmieren und Weidenröschen, Natternkopf, Phlox und Klee und noch ein paar andere Pflanzen.
Erstaunlich ist auch: Die meisten Falter fliegen nach dem Schlüpfen unbeeinflusst von anderen Faktoren, also genetisch bedingt, überwiegend blaue Blüten an, vereinzelt aber auch violette und gelbe.
In der Natur fliegen die Tiere aber Blüten einer weitaus größeren Anzahl an Farben an. Taubenschwänzchen lernen, an welchen Blüten sie genügend Nektar finden können, sammeln also Erfahrungen beim Blütenanflug. Bei einem Experiment wurden hungrigen Faltern zwei gelbe und zwei blaue Papierblüten angeboten, wobei nur die gelben Nektar enthielten. Anfangs flogen die Tiere instinktiv nur die blauen Blüten an und ignorierten die gelben, verzeichneten also keine Erfolge. Als man ihnen aber auch in den blauen Blüten Nektar anbot, wurden 95 % der Versuchstiere durch ihre Erfolge motiviert, ebenso die gelben anzufliegen. Bei erneutem Aufstellen von blauen Blüten ohne Nektar flogen 80 Prozent der Falter nach 40 Blütenbesuchen nur noch gelbe Blüten an, da sie gelernt hatten, dass nur diese Nektar enthielten. Sie konnten auch nach einem erfolgten Training auf bestimmte Blüten auf andere umtrainiert werden. Der Anflug wird darüber hinaus durch einen Hintergrund, der sich stark von der bevorzugten Farbe unterscheidet, verstärkt. Aus diesen Versuchen ergab sich, dass Taubenschwänzchen hinsichtlich ihrer Lernfähigkeit anderen Schmetterlingen zwar überlegen, Honigbienen jedoch unterlegen sind. Die Anpassungsfähigkeit durch Lernen wird damit begründet, dass Taubenschwänzchen im Laufe ihres etwa viermonatigen Lebens große Distanzen über mehrere Klimazonen zurücklegen und dabei mit Vegetationsänderungen zurechtkommen müssen.
Im Netz finden sich noch viel mehr erstaunliche Informationen über diese tollen Falter. Meine Quelle für diese Informationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Taubenschw%C3%A4nzch...

Autor:

Daniela Somers aus Untergruppenbach

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