Um von Möckmühl auf den Wanderweg zu kommen, muß man leider ein Stückchen an der Straße auf einem schmalen Bürgersteig laufen. Wenn dann ein breiter LKW kommt, zieht man lieber vorsichtshalber den Kopf ein. Nach ein paar Minuten haben wir den Weg und den Aufstieg in den Steilhang hinter Möckmühl erreicht. Mit jedem Schritt wird die Aussicht schöner. Vor allem der Blick zurück nach Möckmühl lohnt sich.
Weiter entlang an Weinlagen und Streuobstwiesen geht es Richtung Ruchsen. Die schlichte evangelische Kirche ist der einzige Blickfang. Wenig spektakulär führt der Kulturwanderweg Jagst auf die Höhe über dem Jagsttal. Ein Highlight der besonderen Art ist der Blick auf die 880 Meter lange und 80 Meter hohe Jagsttalbrücke bei Widdern. Ein Meisterstück des Straßenbaus. Ob sie in die Landschaft des idyllischen Jagsttals passt, ist längst eine überflüssige Frage. Die Menschen dort zahlen einen hohen Preis für unser aller Mobilität.
Widdern ist die zweitkleinste Stadt in Baden-Württemberg. Schöne Fachwerkhäuser, das Gemmingensche Schloss und das Turmwächterhäuschen machen Widdern zu einem lohnenden Zwischenstopp auf dem Kulturwanderweg.
Anfang Januar steigen wir in Widdern wieder ein und nehmen den zweiten Teil der dritten Etappe in Angriff. Es ist immer noch sehr kalt und so machen wir uns dick eingemummelt auf den Weg. Wieder führt uns der Weg entlang der Weinbergmauern hinauf auf die Ebene über dem Jagsttal. Gut ausgeschildert, kann man sich eine Wanderkarte eigentlich sparen. Leider ist der ununterbrochene Lärm von der Autobahn unser ständiger Begleiter. Entschädigt werden wir immer wieder mit schönen Aussichten in das Jagsttal. Der Kulturwanderweg Jagst, der Jakobsweg und der Martinusweg verlaufen hier gemeinsam. Schließlich bewegen wir uns hier auf alten historischen Pilgerwegen.
Höhepunkt dieser dritten Etappe ist natürlich Jagsthausen die Stadt des Götz von Berlichingen. Mit der Götzenburg, dem Roten Schloss und dem Weißen Schloss hat der Ort allerhand zu bieten. Dazu kommen die schöne, schlichte Jakobuskirche, die Grablege derer von Berlichingen, das Römerbad und noch einiges mehr.
Für Jagsthausen sollte man sich also etwas mehr Zeit einplanen. Erste Adresse für Wanderer und Fahrradfahrer für eine Einkehr ist der Dorfladen. Zentral gelegen, im Sommer draußen im Schatten der Bäume, kann man hier regionale Produkte zu fairen Preisen genießen und sich für den Rückweg stärken.
Die Busverbindung zurück nach Widdern oder Möckmühl ist sehr gut, so ca. alle Stunde fährt ein Bus. Wir allerdings gehen entlang der Jagst auf Jakobs-, Martinus und Fahrradweg zurück nach Widdern.
Sehr schöne Strecke - kenne ich leider noch nicht - war nur mit dem Fahrrad dort unterwegs.