Wir hatten sie schon öfters gesehen auf Märkten und in einigen Souvenirshops, die es 1980 für die wenigen Touristen in Algerien gab. Nun waren wir auf dem Rückweg aus dem Süden der Sahara und wollten, hier am Rande des „Souf“, nahe der Oasenstadt El Qued im Grand Erg Oriental der „Großen östlichen Sandwüste“, uns selber ein paar dieser Schönheiten aus Sand, Gips und verschiedenen Mineralien suchen.
Wir ließen den Bully an der Teerstraße irgendwo vor El Qued stehen und marschierten ein Stück in die Wüste hinein. Im Aushub, den die Bauern rund um die großen Dattelpalmen anlegen, damit sich das wenige Wasser in den so entstandenen Trichtern sammeln kann, sollen sie zu finden sein.
Es war tatsächlich nicht schwer, solche Stellen zu finden. Vorsichtig, mit einem Klappspaten, der zu unserer Bordausrüstung gehörte, buddelten wir im Sand. Immer auf der Hut, um von keiner Sandviper oder einem Skorpion überrascht zu werden. Und wirklich, wir wurden schnell fündig, große und kleine Sandrosen im Überfluss. Schnell hatten wir eine stattliche Menge zusammen, als Mitbringsel für Eltern Freunde und Bekannte und natürlich auch für uns selbst. Der Schweiß lief in strömen, denn die Sonne stand schon ziemlich im Zenit, und wir machten uns auf den Rückweg zu unserem Bully, der aber mangels Klimaanlage (Bj. 76, T2, Kastenwagen) auch keine Abkühlung versprach. Also steuerten wir einen kleinen Übernachtungsplatz für Wüstenfahrer an, wo uns eine herrliche Dusche mit kaltem Wasser aus löchrigen Blecheimern, erwartete.
Zwei der größten und schönsten Sandrosen (800g und 1,800 kg) sind noch heute in unserem Besitz und befinden sich im Urlaubsschatzkästchen.
Du hast ja schon sehr abendteuerliche Reisen gemacht und deshalb auch so nette Erinnerungen!