Frühlingsspaziergang durch die Beilsteiner Weinberge
In Zeiten der Corona bedingten Beschränkungen tut ein Spaziergang in die Natur gut. Blau blüht hier nicht der Enzian, sondern die Träubelhyazinthe. Beilsteiner nennen sie auch Bauernbüble, Weinträuberl die Niederöstereicher und in der Schweiz wird sie Trübli genannt. Auf der rauhen Alb heißt die Pflanze Kaminfeger wohl wegen dem schopfartigen Blütenstand. Muscari racemosum syn. Muscari neglectum ist der botanische Name der seltenen Pflanze, die zu den gefährdeten Arten zählt.
Ein Hauptgrund für die Seltenheit ist nicht der Klimawandel. Im Gegenteil, sie stammt aus dem Mittelmeerraum und ist bei uns eingebürgert und daher wärmeliebend und verträgt auch Trockenheit. Weinberge sind Wärmeinseln in der Landschaft, sie bieten optimale Bedingungen. Was die Pflanze aber nicht verträgt, ist ein stickstoffreicher, verdichteter Boden mit konkurrierenden Pflanzen. Optimal waren die Bedingungen in früheren Zeiten, als der Weinbergsboden regelmäßig mit der Hacke gelockert und das Unkraut entfernt wurde. Der Einsatz von Fräsen und Herbiziden hat zur Ausrottung dieser typischen Weinbergsflora geführt. Nur wo darauf verzichtet wird, blühen heute die blauen Träubel.
Da freut sich der Wanderer und die Bienen.
Autor:Armin Gemmrich aus Beilstein |
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