Vortrag bei Bildungswerk Eppingen über den Film "Die Hütte"

Tobias Tiltscher hält den interessanten Vortrag vor den Zuhörern.
  • Tobias Tiltscher hält den interessanten Vortrag vor den Zuhörern.
  • hochgeladen von Josef Semek

Im Rahmen der Reihe „Filmabende in der Katharinenkapelle“ des Katholischen Bildungswerkes stellte Tobias Tiltscher, Öffentlichkeitsreferent des Dekanats Karlsruhe, den Film „Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott“ vor. In seinen Eingangsworten ging er zunächst auf den Roman des Kanadischen Autors William P. Young ein. Die unkonventionelle Geschichte rund um das Thema Trost, Glaube und Spiritualität entführt die Zuschauer auf einen Wochenend-Ausflug der ganz besonderen Art. Mit an Bord. Der Familienvater Mackenzie Allen Philipps macht ein. Auf einem Camping-Ausflug verschwindet Mackenzie seine jüngste Tochter Missy ohne jede Spur. Alle Indizien weisen darauf hin, dass das Mädchen ermordet wurde. Jahre. Eines Tages erhält er einen mysteriösen Brief mit der Unterschrift Papa, der ihn zunächst schockiert und zutiefst erschüttert: Es ist eine Einladung in jene Hütte, in der die blutigen Kleider seiner Tochter lagen. Aus der winterlichen Umgebung der Hütte wird plötzlich eine sommerwarme und paradiesisch schöne Umgebung. Vor der Hütte, die nun ein einladendes, gemütliches Blockhaus ist, begegnet er der Verkörperung der drei Personen der göttlichen Dreieinigkeit. In dem Film ist eine fürsorgliche Afroamerikanerin, die sich vom ihm „Papa“ nennen lässt, die weibliche Form Gottes. Begründet wird dies im Film mit der Tatsache, dass Mack eine schreckliche Vergangenheit mit seinem Vater hatte und dass die Vaterfigur in seiner gegenwärtigen Situation noch nicht gut wäre. Die hübsche Japanerin Sarayu in der Gestalt des Heiligen Geistes verkörpert die Kreativität und wird wie ein frischer Wind präsentiert. Dann gibt es noch Jesus, den hebräischen Handwerker, der oft in seiner Werkstatt zu tun hat, er wird als Sohn und Inkarnation Gottes gezeigt. Was Mack an dem Wochenende erlebt, ist nicht nur eine Begegnung mit Gott, der ihm dabei hilft, eine neue Perspektive einzunehmen und ihm Liebe sowie dringend benötigte Antworten gibt. Der in im höchsten Grade liebe- und respektvolle Umgang der drei Gottespersonen miteinander und mit ihm beeindruckt ihn tief. Mack soll sich mit Hilfe der Dreieinigkeit seinen Ängsten stellen, aus seiner festgefahrenen Situation befreien und richtige Trauerarbeit leisten. Die Gespräche untereinander drehen sich zunächst allgemein um das Wesen Gottes und seine Beziehung zur Menschheit, aber zunehmend um das Schicksal von Missy und Macks persönlicher Beziehung zu Gott, auch um die Frage: „Wie kann ein allmächtiger und gütiger Gott all das Leid auf der Welt zulassen“ wie auch um den persönlichen Glauben, Vergebung, selbstgerechtes (Ver-)Urteilen und Trost. Im Laufe des Filmes begegnet er auch Sophia, der Weisheit, die ihm aufzeigt, welche Konsequenzen es hat, wenn er über andere Menschen oder über Gott zu Gericht sitzt. Sie zwingt ihn über seine eigenen Kinder so zu richten, wie Gott seiner Ansicht über die Menschen richtet. Sophia zeigt ihm auch seine Tochter im Jenseits, wo es ihr gut geht. Bei der Begegnung mit seinem Vater, in der Gestalt eines Indianers, kann er sich unter Gottes Einfluss dazu überwinden, sich mit ihm zu versöhnen, und auch dem Mörder seiner Tochter zu vergeben. Er führt ihn auch zur Leiche seiner Tochter. Sie wird unter Beteiligung aller in einem von ihr entworfenen und von Jesus gezimmerten Sarg, beerdigt, hier erfährt Mack, dass er seine eigene Seele darstellt. Auf der Rückfahrt wird er bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt, ist vier Tage bewusstlos, und erfährt, dass der Unfall an dem Tage geschehen ist, am dem er zur Hütte gefahren ist, und daher nach menschlichem Ermessen nicht dort verbracht haben kann. In der anschließenden Diskussion wurde neben der Darstellung des Filmes als Hollywood-Streifen, bei dem am Ende alles gut ist, auch die Frage aufgeworfen wie ein unkonventioneller christlicher Glaube und auch ein viel persönlicheres Gottesbild, als es im Katechismus zu finden ist, entsteht.

Autor:

Josef Semek aus Eppingen

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