Erfolgreicher Baumpflanzkurs im OGV-Vereinsgarten
Trotz nasskaltem Wetter und Dauer-Nieselregen fanden sich 16 Teilnehmer im Vereinsgarten des OGV Rohrbach ein. Vorstandsmitglied Jürgen Stickel erläutere fachmännisch alle Maßnahmen, die zum richtigen Pflanzen eines Obstbaumes notwendig sind. Schon im Vorfeld sei auf die geeignete Wuchsform und Sorte zu achten. Je nach Nutzform und Größe des Gartens könne man zwischen verschiedenen Wuchsformen wählen. Aufgrund der geringen Größe eigne sich der Spindelbusch besonders für kleine Gärten. Diese Bäume eignen sich auch, um eine Obsthecke zu erziehen. Ein Nachteil sei aber die kurze Lebensdauer von nur etwa 20 Jahren. Wo allerdings viel Platz vorhanden ist wie auf der Feldflur, der kann sich auch für einen Halb- oder Hochstamm entscheiden, der auf einer starkwachsenden Wurzelunterlage steht. Diese Bäume haben eine sehr hohe Lebenserwartung, erreichen aber erst ab etwa 8 Jahren einen Ertrag. Sie sind die idealen Bäume in unserer Kraichgauer Kulturlandschaft. Besonders wichtig ist, auf die Befruchtungsverhältnisse zu achten, denn fast alle Apfel-, Birnen- und Süßkirschsorten benötigen Fremdbestäubung zur Fruchtbildung. Stickel erklärte, dass bei Jungbäumen, die ohne Laub und Erde geliefert werden, im Herbst ab Mitte Oktober die richtige Pflanzzeit sei, damit sich noch genügend Wurzeln bilden und genügend Feuchtigkeit gespeichert wird. Er empfahl allerdings, mit dem Pflanzen von Aprikosen und Pfirsichen wegen Frost bis zum Frühjahr zu warten.
Jürgen Stickel hatte die Pflanzgrube bereits vorab ausgehoben und zeigte bei der Pflanzung, dass sich die Wurzeln darin gut ausbreiten können und genügend Platz für gute Komposterde vorhanden ist. Wichtigster Punkt sei, dass sie Veredelungsstelle mindestens zehn Zentimeter oberhalb der Bodenoberfläche liegt. Nachdem die Pflanzgrube mit engmaschigem Draht gegen Nagetiere ausgelegt war, wurde der Stützpfahl auf der Westseite in den Untergrund getrieben. Sodann wurde das Pflanzloch aufgefüllt, die Erde mit den Füßen leicht angedrückt und reichlich mit Wasser begossen. Zum Anbinden des Baumes empfahl Stickel Kokosstrick oder geeignete Kunststoffbinder. Besonders auf Feldgrundstücken sollte zum Schutz vor Wildverbiss der Stamm mit Maschendraht oder Schutzmanschetten versehen werden.
Vorsitzende Bettina Pacius-Kistler dankte den hartgesottenen Teilnehmern für ihr Kommen und meinte „bei schönem Wetter könne jeder Bäume pflanzen“. Abschließend war der von Angelika Braun und Josef Kuhmann bereitgestellte kostenfreie Umtrunk mit Glühwein und Glühmost das richtige Mittel bei den ungemütlichen Witterungsbedingungen.
Autor:Obst- und Gartenbauverein Eppingen-Rohrbach e.V. aus Eppingen |
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