Kurzbeschreibung:
Kartenreservierung über: kinoorgel@t-online.de
Ausführliche Informationen:
Stummfilm-Klassiker: Greed (Gier nach Geld, USA 1924)
„Greed“ erzählt die Geschichte des Bergmanns McTeague (Gibson Gowland), der bei einem reisenden Zahnarzt sein Handwerk lernt und sich mit einer Praxis in San Francisco niederlässt. Dort verliebt er sich in seine Patientin Trina (Zasu Pitts), die Freundin seines besten Freundes Marcus (Jean Hersholt). Die beiden heiraten. Als Trina in der Lotterie 5000 Dollar gewinnt, kündigt Marcus McTeague die Freundschaft, weil er der Meinung ist, dass ihm das Geld rechtmäßig zusteht. Trina entwickelt einen krankhaften Geiz und weigert sich, den Lotteriegewinn anzutasten. Marcus denunziert McTeague bei der Zahnärztekammer, die ihm die Zulassung entzieht. Der soziale Abstieg des Paares beginnt. Als McTeague Trina im Streit erschlägt und flieht, heftet sich Marcus an seine Fersen. Es kommt zum Showdown in der Wüste des Death Valley.
Erich von Stroheim wollte im Gegensatz zu den üblichen Hollywood-Produkten auch die realistischen Schattenseiten des menschlichen Daseins zeigen. So bestand er darauf, fast ausschließlich an Original-Schauplätzen zu drehen. Bei den Dreharbeiten im Death Valley trieb er seine Crew und seine Schauspieler bis zur physischen Erschöpfung. Dabei wirkt seine Filmsprache sehr modern; in „Greed“ verwendet er virtuos Tiefenschärfe, Kamerabewegungen, schnelle Schnitte und vieles mehr. Stroheim wollte den Roman „McTeague“ des amerikanischen Autors Frank Norris (1870 – 1902) möglichst detailgetreu verfilmen und kam dabei auf eine Rohschnittfassung von ca. 9 Stunden Dauer. Das Studio akzeptierte auch die zweiteiligen von Stroheim auf 5 Stunden bzw. von Rex Ingram auf 3 ½ Stunden gekürzten Fassungen nicht und kürzte den Film auf die heute vorhandene Länge von etwas über 2 Stunden. Die ungekürzte 9-Stunden-Fassung gilt bis heute als einer der meistgesuchten verschollenen Stummfilme (schauen Sie doch daheim einmal im Keller oder im Speicher nach!). Heute würde man aus dem Material eine Netflix-Serie machen, Stroheim war also seiner Zeit um 100 Jahre voraus. Auch in der erhaltenen Zwei-Stunden-Fassung gilt der Film bis heute als eines der großen Meisterwerke des amerikanischen Stummfilms.
Analoge 16mm-Filmprojektion
Regie: Erich von Stroheim
Musikalische Begleitung: Andreas Benz an der historischen Christie-Kinoorgel (1929) im Gleis 3.
Sa., 23. November 2024, 19.30 Uhr (wegen Überlänge), Kinder-Jugend-Kultur Zentrum Gleis 3
Eintritt: 10 Euro (erm. 6 Euro), Familienkarte 20 Euro
Kartenreservierung über: kinoorgel@t-online.de
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