Unterwegs in Ilsfeld
Historischer Rundgang Teil 1
Heute habe ich Ilsfeld erforscht. Mir war garnicht bewusst wie viel es dort zu sehen gibt. Nach der fränkischen Landnahme im 5.-8. Jahrhundert, gab es einst sogar einen fränkischen Königshof hier. Ilsfeld selbst wurde im Jahr 1102 in einer Schenkungsurkunde Kaiser Heinrichs IV. erstmals erwähnt. Wahrscheinlich war der Name aber nicht nur für die Ortschaft, sondern für den ganzen Bezirk.
Der Name stammt wohl daher, dass der Oberlauf der Schozach einst Ils genannt wurde. Ilsfeld war oft heiß umkämpft. Z.B. kam es 1450 zu einem Angriff der Heilbronner auf Ilsfeld, bei dem der Ort verwüstet wurde. Die militärischen Auseinandersetzungen des 15. Jahrhunderts waren wohl die Ursache für den Bau der hohen Dorfmauer um Ilsfeld, die mit zehn Türmen verstärkt wurde. Auch war Ilsfeld 1638/39 ein Quartier kaiserlicher Truppen. Interessant ist auch, dass im November 1899 ein Teilstück der nahe Ilsfeld verlaufenden Bottwartalbahn eingeweiht wurde, die im Folgejahr von Ilsfeld bis zum Heilbronner Südbahnhof verlängert wurde. Dadurch war es für viele Einwohner nun möglich zur Arbeit in die verschiedenen Heibronner Fabriken zu gehen.
1904 gab es einen riesigen Großbrand. Dabei wurde im Ort mit einer Brandfläche von etwa 420 Ar unter anderem 130 Gebäude mit Rathaus, Schule und Kirche sowie 77 Scheunen vernichtet. Die Ursache des Brandes war ein Spirituskocher, der von Kindern beim Braten von Äpfeln umgestoßen wurde. Die unterschiedlichen Schlauchkupplungen der örtlichen württembergischen Feuerwehren stellten ein großes Löschhindernis dar. Die Brandkatastrophe schockierte ganz Deutschland. Neben König Wilhelm II. reisten über 40.000 Schaulustige in den folgenden Tagen an.
Die Geschichte von Ilsfeld ist also wirklich sehr bewegt. Und man kann es noch ausführlicher bei Wikiwand nachlesen.
Leider ist die Ilsfelder Homepage nicht sehr ergibig mit Erklärungen zu ihren historischen Bauten. Wenige sind auf der Homepage erklärt und Schilder gibt es auch nur an wirklich bedeutenden Gebäuden.
Auf dem Spreuerberg steht das Rathaus, die Kirche mit Friedhof und das Pfarrhaus. Die Kirche und den Friedhof zeige ich euch aber erst in Teil 2. Wenn man vor dem Rathaus steht, hat man eine gute Sicht auf die König-Wilhelm-Straße. Dort gibt es einige schöne Fachwerkhäuser. Auf dieser Straße gibt es auch noch ein altes Backhaus in dem tatsächlich noch gebacken wird. Auch auf dieser Straße ist mir eine Tür aufgefallen die eigentlich in eine Mauer führt. Interessant war die Aufschrift über der Tür. Alles konnte ich nicht entziffern. Allerdings kann man lesen: Aktienbrauerei Cluss 1898. Tatsächlich wurde Cluss in dem Jahr zur Aktiengesellschaft. Was es aber für eine Verbindung nach Ilsfeld gab, konnte ich nicht rausfinden.
Einige kleine Häuschen, deren Bedeutung ich nicht kenne und einige interessante Gebäude sind mir auf meinem Weg zu den letzten zwei noch verbliebenen alten Türmen begegnet. Der erste Turm auf meiner Tour ist der Viereckturm mit einem Stück der alten Dorfmauer von 1500. Dieser Turm soll wohl auch als Gefängnis genutzt worden sein. Der zweite Turm, der Bollwerkturm, finde ich wirklich sehr schön. Hier wurde auf den Turm ein Fachwerkgebäude gesetzt. Bestimmt ist das ein interessantes Haus zum Wohnen. Schade dass man nicht reinschauen kann. Mein Weg führt mich nun wieder zurück zum Spreuerberg. Das Pfarrhaus wurde nach dem Brand 1904 erbaut.
Und im 2. Teil zeige ich euch die Kirche und den Friedhof.
Autor:Daniela Somers aus Untergruppenbach |
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