Die Hagebutte – das kleine wilde Kraftpaket

Wenn im Herbst die Pracht der Rosen vergeht, kommt die Stunde der Hagebutte. Ob rund oder oval, klein oder groß, sie leuchtet in üppigen Farbschattierungen von Gelborange bis Tiefrot aus den dornigen Sträuchern. Hagebutten werden von allen Rosenarten gebildet, besonders zahlreich wachsen sie aber an Wildrosen. Sie bilden sich aus den Blütenböden und haben die Aufgabe, mit ihrem Fruchtfleisch die Kerne bzw. Nüsschen im Inneren zu sammeln. Wie bei ihren Verwandten, den Erdbeeren, handelt es sich bei Hagebutten um Sammelnussfrüchte. Hagebutten sind ein Leckerbissen für Vögel und andere Wildtiere. Aber auch für Menschen haben sie einiges zu bieten.

Kann man das essen?

Wer in seiner Kindheit leidvolle Erfahrungen mit dem „Juckpulver“ aus den Hagebutten gemacht hat, wird sich kaum vorstellen können, dass es sich um ein gesundes Lebensmittel handelt. Tatsächlich sind die Nüsschen im Inneren der Frucht von feinen Härchen bedeckt, welche bei Hautkontakt einen unangenehmen Juckreiz auslösen können. Das Fruchtfleisch der Hagebutte ist aber in rohem oder verarbeitetem Zustand essbar. Das Aroma ist recht säuerlich und etwas herb. Je länger die Früchte aber am Strauch bleiben, desto süßer werden sie. Selbst im Winter und bei Frost nehmen die Hagebutten keinen Schaden und können bis ins Frühjahr geerntet werden.
Auch die Kerne der Hagebutte können bei entsprechender Verarbeitung verwendet werden und haben besonders wertvolle gesundheitsfördernde Eigenschaften.

Gesundes Hausmittel

Die Hagebutte ist besonders reich an Vitaminen und zahlreichen anderen wertvollen Bestandteilen. Vor allem Vitamin C findet sich in großen Mengen, aber auch die Vitamine A, B3, B9 und E sowie verschiedene Mineralstoffe, ätherische Öle und Antioxidantien.
Ein Klassiker der Hagebutten-Verwertung ist sicherlich der allseits bekannte gleichnamige Tee. Neben der reinen Form machen die getrockneten Früchte auch in den meisten Früchtetee-Mischungen einen Hauptbestandteil aus. Ein Aufguss aus Hagebutten wirkt sich durch seinen hohen Vitamin C-Gehalt wohltuend bei Erkältungsbeschwerden aus, indem er das Immunsystem stärkt und Fieber senkt.

Durch seine leicht entwässernde Wirkung kann er auch bei Blasen- und Nierenleiden sowie bei Gicht und Rheuma positive Eigenschaften entfalten. Auch beruhigende und appetitanregende Eigenschaften werden dem Hagebuttentee zugeschrieben.
Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Zubereitungsformen für diese wertvollen Früchte. Das Fruchtfleisch kann zu Mus und Konfitüre oder zu einer süßen Suppe verarbeitet werden. Auch in dieser Zubereitungsform entfalten die wertvollen Inhaltsstoffe ihre Wirkung. Die höchste Konzentration an Vitaminen nimmt man zu sich, wenn man aus dem Fruchtfleisch ein Mus zubereitet, das zum Beispiel als leckerer Brotaufstrich verwendet werden kann.

Ernte und Verarbeitung

Für die Verarbeitung als Lebensmittel eignen sich vor allem die Früchte von Wildrosen. Bei der Ernte sollte man die Hände schützen, da die Sträucher voller Dornen sind. Die gepflückten Hagebutten sollten möglichst schnell verarbeitet werden, bevor sie matschig werden. Am besten werden die Früchte nach dem Waschen halbiert, damit die Kerne leicht zu entfernen sind. Hierbei empfiehlt es sich, Handschuhe zu tragen, damit keine Hautreizungen entstehen. Anschließend wird das Fruchtfleisch direkt zu Mus verkocht oder bei niedriger Temperatur im Backofen getrocknet.

Hagebutte in der Medizin

Weniger für den Hausgebrauch, aber umso mehr als natürliche Arznei geeignet sind die Kerne der Hagebutte. Aus ihnen kann ein Pulver hergestellt werden, das bei der Behandlung von Arthrose zur Schmerzlinderung eingesetzt wird.
Das in den Kernen enthaltene Hagebuttenöl wird in der Kosmetik verwendet. Es wirkt anregend und entspannend bei trockener Haut und kann sogar Fältchen glätten.

Autor:

Doreen Grunewald aus Pfaffenhofen

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