Eine Lieblingstour zur Burg Guttenberg - immer ein Highlight
Ich habe lange überlegt, welche Highlights aus der Region ich hier vorstellen könnte. Denn deren gibt es so viele! Alleine die unterschiedlichen herrlichen Landschaften und die zahlreichen Kulturgüter und Sehenswürdigkeiten - Highlights ohne Ende.
Viele dieser schönen Landschaften und Sehenswürdigkeiten habe ich bei Wanderungen kennen gelernt und möchte deshalb stellvertretend für viele andere interessante Touren eine meiner Lieblingstouren empfehlen. Was läge näher, als eine zu wählen, die direkt vor meiner Haustüre in meinem Heimatort Bad Rappenau verläuft. Diese Tour habe ich schon so oft gemacht, oft auch allein und immer wieder ist sie schön! Neben angenehmen Wanderwegen bietet sie auch einige kulturhistorische Sehenswürdigkeiten.
Rundtour durch den Bannwald zur Burg Guttenberg und das schöne Fünfmühlental
Die kleine Tour startet in Bad Rappenau-Zimmerhof, am Parkplatz zum "Fünfmühlental".
Direkt neben dem Parkplatz liegt der Mühlsee. Den kleinen Rastplatz am Ende des Sees nütze ich sehr gerne zu einem Begrüßungssekt mit Butterbrezeln, wenn ich mit Freunden unterwegs bin.
Ein schmaler Pfad bringt uns zum "Eingang" in den Bannwald, ein naturbelassenes und naturgeschütztes Wäldchen ohne forstliche Nutzung, das sich so mehr und mehr wieder zu einem Urwald entwickeln darf. Schön ist es in diesem Wäldchen - es wirkt erfrischend natürlich und auch ein bisschen verwunschen.
Wir verlassen den Wald und auf einem Wiesenweg führt uns die Tour zum Jüdischen Friedhof, einem der größten und ältesten noch erhaltenen Judenfriedhöfe Deutschlands. Es finden sich über 1.000 historisch und künstlerisch wertvolle Grabsteine aus 5 Jahrhunderten - sehr beeindruckend. Der Friedhof ist von einer Mauer umgeben und abgeschlossen. In unregelmäßigen Abständen werden Führungen angeboten, die sehr interessant sind. Ich mag den Blick über die Mauer auf die alten Bäume und die leicht verwitterten und teilweise mit grünen Moosen und Flechten überzogenen Grabsteine. Dieser Ort ist so friedlich und strahlt eine große Ruhe aus.
Nun geht es ein Weilchen durch lichten Wald und es gibt Zeit für Besinnung oder Gespräche. Kurz vor der Burg Guttenberg führt uns ein schöner Fußpfad an dieses lohnende Ziel.
Burg Guttenberg ist eine sehr schöne spätmittelalterliche Burg, die nie zerstört wurde und seit fast 800 Jahren bewohnt ist. Sie ist im Privatbesitz der Freiherren von Gemmingen und so ist ein Teil der Burg den Privaträumen vorbehalten. Im anderen Teil befindet sich das Burgmuseum. Hier ist unter anderem die berühmte Guttenberger Holzbibliothek zu besichtigen, aber auch viel Wissenswertes über das Rittertum zu erfahren. Den Bergfried kann man ebenfalls besteigen und er bietet wunderbare Ausblicke über das Neckartal.
Zur Burg gehört auch die deutsche Greifenwarte. Was man sich nicht entgehen lassen sollte, ist eine Flugvorführung der Greifvögel. Mit Freunden war ich vergangenen Herbst bei einer Vorführung und wir waren total begeistert. Der Falkner weiß humorvoll sehr viel über Adler, Falken, Uhus und Geier zu erzählen und es ist ein Erlebnis, wenn die wirklich sehr großen Vögel über die Köpfe der Besucher hinweg fliegen.
Nach dieser eindrucksvollen Flugvorführung ist uns eine Einkehr in der Burgschenke zur Stärkung ganz willkommen. Von dort hat man einen fantastischen Blick über das Neckartal, hinüber zur Burg Horneck und in die Ferne.
Der Weiterweg führt uns am Burggarten vorbei bergab und durch Wald und Wiesen gelangen wir zur Siegelsbacher Mühle. Auch dort wäre eine Einkehr in der Mühlenschenke möglich, vor allem auf der Terrasse lässt es sich gut sitzen, die sehr schön gestaltet ist. Aktuell wird nebenan gebaut.
Hier beginnt das Fünf-Mühlental. Es ist nach den fünf Mühlen benannt, die hier früher in Betrieb waren. Durch ein Stück Wald und immer in Sicht- und Hörweite des Mühlbaches gelangen wir zum nächsten schönen Pausenplatz, dem Rastplatz der 4 Himmelsrichtungen. Ein schöner Pavillon, Bänke und ein markanter Brunnen laden hier zum Vespern ein. Der Mühlbach ist an vielen Stellen für Kinder ein herrlicher Abenteuerspielplatz und auch eine gute Möglichkeit zum Planschen.
Bald schon ist die Sommersmühle mit ihrem schönen Garten, den schnatternden Gänsen und den neugierigen Ziegen erreicht. Der Garten ist herrlich naturnah angelegt und sehr hübsch und liebevoll dekoriert. Egal, wie oft ich hier auch schon gewesen bin - hier verweile ich gerne länger, um dieses schöne Fleckchen Natur im Wandel der Jahreszeiten zu bestaunen und immer wieder etwas Neues zu entdecken.
Das Damwildgehege ganz in der Nähe lädt ebenfalls zum Schauen ein. Unwillkürlich muss man stehen bleiben und die Rehe und Hirsche beobachten. Sie sind kein bisschen scheu - im Gegenteil. Für Kinder ist das toll hier, denn die Tiere kommen zum Zaun, um sich mit Mais füttern zu lassen, den man dort auch gegen einen kleinen Unkostenbeitrag holen kann. Der Lohn ist ein Lächeln in den Gesichtern der Kinder und auch der Erwachsenen.
Noch ein Stückchen weiter streifen wir auch die Barthsmühle, die etwas versteckt und verwunschen im Wald steht, bevor uns der Weg zum Ende des idyllischen Tales bringt.
Nun heißt es schon fast Abschied nehmen, denn bald ist der Ausgangspunkt am Mühlsee wieder erreicht.
Mein Wanderherz freut sich immer, wenn ich diese Tour gehe, denn sie ist auf einer relativ kurzen Strecke - ca. 9 km - so vielseitig, abwechslungs- und erlebnisreich, dass ich mich danach sehr erfüllt und zufrieden fühle. Es ist eben eine meiner Lieblingstouren und für mich immer ein Highlight......
Diese Tour ist unter Wanderfex Günther Weinert in ähnlicher Form (mit Start an der Siegelsbacher Mühle) zu finden Durch das Fünfmühlental zur Falknerei Burg Guttenberg
Die Bad Rappenauer Parkanlagen sind für mich ein weiteres Highlight aus meiner Heimat.
Autor:Sigrid Schlottke aus Bad Rappenau |
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