Mittwochswanderung des SAV, OG Beilstein, am 15. Juni

Ausgangspunkt der Wanderung war der Schilfsandsteinbruch am Jägerhaus. Er lieferte bis zu seiner Schließung 1968 über ein halbes Jahrtausend wertvolles Baumaterial nicht nur in Heilbronn (z.B. an der Kilianskirche), sondern weit über die Stadtgrenzen hinaus ( Schloß Heidelberg,  Kölner Dom ). Zahlreiche Schautafeln informieren über das Gestein und seine Entstehung. Das heutige Naturdenkmal Waldheide, danach angesteuert, war ab 1883 als Folge des Deutsch-Französischen Krieges Exerzierplatz und während des Dritten Reiches Truppenübungsplatz. Nach dem 2.Weltkrieg übernahm die US-Army die Waldheide und stationierte in den 70er und 80er Jahren Pershing-Mittelstreckenraketen. 1985 kam es zu einem tödlichen Unfall, bei dem drei US-Soldaten ihr Leben verloren. Ein Gedenkstein erinnert an sie, und Erinnerungen sind auch die zahlreichen Proteste gegen die Lagerung atomarer Waffen nahe einer Großstadt, die Heilbronn weltweit bekannt machten. 1990 gab die US-Army das Gelände auf. Die Stadt Heilbronn erwarb die Fläche und renaturierte sie. Das einzig verbliebene Gebäude (der ehemalige Hubschrauber-Hangar) wird noch als Schafstall genutzt.
Über den Waldlehr- und Erlebnispfad mit seinen vielen originellen Einrichtungen wurde die Waldgaststätte Jägerhaus erreicht.  Harry Selzer

Autor:

Schwäbischer Albverein, Ortsgruppe Beilstein aus Beilstein

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