Gastlichkeit unter Auflagen
Die Tagungshäuser der Diözese nehmen ihren Betrieb unter Schutzmaßnahmen wieder auf. Wie das in der Praxis aussieht, zeigt das Beispiel Michaelsberg.
„Die Gäste haben uns nicht vergessen“, sagt Tobias Albrecht. So hätten sich einige der Stammbesucher gefreut, nach der Corona-Pause wieder im Haus sein zu können, erklärt der Leiter des Jugendhauses auf dem Michaelsberg bei Cleebronn. „Wir tun alles dafür, dass sich die Gäste wohlfühlen“, sagt Albrecht. Diese sollen nicht die ganze Zeit an Corona denken müssen. Trotzdem läuft der Beherbergungsbetrieb unter einem detaillierten Hygienekonzept.
Neben den Desinfektionsmöglichkeiten am Eingang und auf den Etagen sowie der Plexiglasabtrennung auf der Theke der Rezeption machen sich die Schutzmaßnahmen vor allem bei der Organisation der Unterbringung bemerkbar. Den einzelnen Zimmern sind die Etagenduschen und -WCs jeweils fest zugewiesen: Farbige Punkte an den Türen zeigen die Zuordnung.
Ein wichtiger Bereich, den es ebenfalls neu zu organisieren galt, ist die Essensausgabe. So gibt es derzeit kein Büfett mehr. Das Essen wird direkt an den Tisch gebracht. Das Frühstück wird den Gästen dabei auf Etageren serviert, die das Haus extra angeschafft hat. „Man muss erfinderisch sein“, sagt Albrecht. Die Gäste seien angetan von den Bemühungen.
Bisher nutzen insbesondere Familien die Übernachtungsmöglichkeiten, die das Haus auf dem Michaelsberg nach der coronabedingten Schließung touristischer Betriebe wieder bieten darf. Das Familienpaket aus Übernachtungsangebot samt Eintritt in den Freizeitpark Tripsdrill am Fuße des Michaelsbergs zieht hier.
Die Kapazitäten, die das Haus im Rahmen seines Hygienekonzepts bieten kann, sind dennoch längst nicht ausgeschöpft. Familien, Radfahrer, Wanderer – sie alle können sich, wie Albrecht erklärt, spontan noch melden. Zumal derzeit aufgrund von Absagen keine Tagungen und Gruppenkurse stattfinden. So hat auch das Jugendspirituelle Zentrum auf dem Michaelsberg seine Angebote bis Sommer heruntergefahren, wie Leiterin Claudia Weiler bestätigt.
Daher sagt Albrecht: „So eine Ruhe sind wir gar nicht gewohnt.“ Denn im Jahr 2019 zum Beispiel zählte das Haus auf dem Michaelsberg Albrechts Angaben nach 13.000 Übernachtungen. Der Leiter setzt jetzt auf die Sommerferien und darauf, dass der Gästezuwachs dann wieder spürbarer wird – auch, weil sich Urlauber, wie zu erwarten ist, mehr auf Reiseziele im Inland konzentrieren werden.
Die zeitweilige, coronabedingte Schließung hat das Haus auf dem Michaelsberg jedenfalls dazu genutzt, für Gäste weiterhin attraktiv zu bleiben. So ist Zimmerbeleuchtung auf LED umgerüstet worden. Außerdem ist die neue Terrasse fertig geworden, die den Aufenthaltsbereich nun ins Freie erweitert.
Arkadius Guzy
Autor:Katholisches Dekanat Heilbronn-Neckarsulm aus Heilbronn |
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