Pfaffenhofen stirbt - mit und ohne Baugebiet Gehrn West

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Bürgermeister Böhringer und Gemeinderat wollen unbedingt das Baugebiet Gehrn West umsetzen, dessen Bebauungsplan im Juli rechtskräftig geworden ist. In der verschrobelten Begründung wurde für das "Szenario Stabilisierung Plus" auch eingeworfen, man bräuchte das Wachstum mit plus 140 Einwohner, um die Strukturen zu sichern.
Seit Jahren sind aber stetiger Zerfall und Geschäftsaufgaben zu beobachten. Für ein attraktives Gemeindeleben gibt es immer weniger Ankerpunkte. So hat nun auch die Metzgerei Grauer in Weiler geschlossen. Es wollte kein Metzger nach Pfaffenhofen kommen. 2018 hatte bereits der gut geführte Bioladen Geschmackssachen aufgeben. Gastwirtschaften haben schon lange geschlossen, nur die Eisenbahn in Weiler bleibt. Mal sehen, wie lange man noch zwischen Bäckerei Wahl und dem Dähle flanieren kann.
Zur Rettung dieser Strukturen können auch nicht mehr Einwohner helfen. Die Gesellschaft muss sich für Kleinstrukturen im Ort interessieren, wertschätzen, dort einkaufen. Dann werden auch Ausbildungsberufe wie Metzger und Bäcker wieder attraktiv. Wer aber ein Häusle auf ehemaliger Streuobstwiese hinsetzt und dann sich mit dem designten Leben von Netto, Lidl, Aldi und Edeka begnügt, bringt dem Gemeindeleben nichts.

Was auch stirbt ist die gut strukturierte Kulturlandschaft, wie man sie noch bis Anfang 2020 vom Skywalkle Pfaffenhofen sieht, bevor das Kettensägenmassaker im Gehrn losgeht. Dies wo das Volksbegehren Artenschutz gerade das Verbot der Zerstörung von Streuobstwiesen anstrebt.
In diesem Zusammenhang hatten der Gemeinderat Pfaffenhofen und seine Ghostwriter auf meine Stellungnahme zur 2. Auslegung im März eine besonders freche, gestrige und kleingeistige Antwort auf meine Kritik, dass im Umweltbericht nicht nur auf die streng geschützten Arten zu achten ist, sondern insgesamt die Agenda 21 und die Verpflichtung der Bundesrepublik gegenüber der UN zur Förderung der Biodiversität verfolgt werden muss. Muss erst gewartet werden, bis Polulationen soweit demiziert sind, bis für sie ein besonderer Schutz notwendig ist? Die Antwort von Pfaffenhofen:

Wenn auf der einen Seite immer wieder der globale Bezug hergestellt wird, darf auf der anderen Seite das Plangebiet nicht immer für sich betrachtet werden. Es ist ein ausgesprochen kleiner Teil eines bedeutend größeren Streuobstgebiets.

Autor:

Matthias Böhringer aus Pfaffenhofen

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