Namibia-Unterstützung e.V.
Mindestlohn in Namibia

Margret und Joachim Knoche sind seit Anfang Februar wieder in Namibia. Von dort aus berichten sie folgendes:

Am Freitagmorgen fuhr ich (Joachim Knoche) unangekündigt sehr früh zur Grundschule und wollte Emely und Rosmarie treffen. Beide sollen abends die 80 Brote schmieren und am nächsten Morgen vor der Schule an die 80 hungrigen Schüler ausgeben. Tatsächlich, sie waren da und alles verlief planmäßig. Es ist schön, dass die beiden so gewissenhaft sind und auch Albertina die Brote und die Peanut-Butter regelmäßig besorgt. Mit der verantwortlichen Lehrerin Vlermuis besprach ich gleich, wie wir an einigen Tagen dieses einfache Frühstück mit Vitaminen ergänzen können. Sie erarbeitet einen Vorschlag, den wir dann gemeinsam besprechen.

Da es seit diesem Jahr einen offiziellen Mindestlohn in Namibia gibt, wollen wir unsere Aufwandsentschädigungen bei den „ehrenamtlichen“ Mitarbeitern deutlich anheben. Darüber haben sich Emely und Rosmarie, die nun schon seit 1 ½ Jahren ihre tägliche Arbeit gewissenhaft machen, sehr gefreut. Der allgemeine Mindestlohn liegt jetzt bei 90ct, Hausangestellte, Wachpersonal und Farmarbeiter liegen noch darunter. Nun werden die ersten Auswirkungen des Mindestlohnes in den Zeitungen diskutiert: Viele Firmen stellen ihre Arbeiter nur zu wenigen Stunden an, damit sie den Lohn nicht erhöhen müssen. Es gibt immer noch Vollzeitangestellte, die zwischen 50 und 150.-€ pro Monat verdienen. Bei den höheren Lebenshaltungskosten in den Städten reicht das gar nicht, auf dem Lande, wo das Leben noch etwas günstiger ist, müssen viele damit auskommen.
Aber nicht nur Emely und Rosmarie konnte ich eine deutliche Gehaltserhöhung verkünden, auch Roceline in unserem pädagogischen Spielzimmer (Toy-Library), die nun nach zwei Jahren ihre Online Erzieherinnen-Ausbildung bei NAMCOL erfolgreich beendet hat, freut sich über eine 50%ige Erhöhung.
Anfänglich hatten wir gedacht, dass unsere Mitarbeiter*innen die Hilfsprojekte ehrenamtlich mit einer kleinen Aufwandsentschädigung betreuen könnten. Das geht vielleicht bei den vom Staat bezahlten Lehrerinnen, die unsere Schüler in den Schülerheimen betreuen. Aber wer selbst nichts hat, der ist darauf angewiesen, dass seine Tätigkeit auch entsprechend vergütet wird. Dadurch hat unser Verein jetzt schon fast 10 Personen, für die wir hier vor Ort verantwortlich sind.
Falls auch Sie unsere Projekte in Namibia fördern wollen, dann können Sie gerne auf unser Vereinskonto Sparkasse Hohenlohekreis, IBAN: DE57 6225 1550 0220 0211 06 überweisen. Mehr Informationen finden Sie auf unserer Vereinshomepage www.namibia-verein.de.
Joachim Knoche, 1. Vorsitzender, Tel 07949 940269

Foto: Joachim Knoche
Foto: Joachim Knoche
Foto: Joachim Knoche
Foto: Joachim Knoche
Foto: Joachim Knoche