Namibia-Unterstützung e.V.
Nach 7 Wochen …?!

Margret Knoche, Ms Andima, Ms Roceline | Foto: Joachim Knoche
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Margret und Joachim Knoche waren wieder mehrere Wochen in Namibia. Von dort berichteten sie folgendes:

Ich bin froh, dass wir eine neue pädagogische Mitarbeiterin, Ms Aletta Andima, für Okombahe eingestellt haben. Sie hat die Aufgabe alle unsere Projekte in Okombahe (Extra-Unterricht im Schülerheim, Kindergärten, pädagogischer Spielraum, Suppenküchen, unterstützte Schüler*innen, …) von der pädagogischen Seite her zu betreuen und zu koordinieren. Somit wird sie sich um all das kümmern können, was wir in den letzten Tagen wegen des Regens nicht erledigen konnten. Ms Andima ist eine junge aktive Grundschullehrerin, die die meisten unserer unterstützten Kinder von der Grundschule kennt und somit nochmal einen weiteren evaluierenden Blick auf unsere Projekte werfen kann.

Wie ich in unseren persönlichen Briefen schon mitgeteilt habe, waren die letzten sieben Wochen in Namibia für Margret und mich sehr, sehr anstrengend und nervenaufreibend. Nun scheint sich aber einiges „zurecht zu ruckeln“. Eine Anwaltskanzlei versucht nun unseren deutschen Verein hier in Namibia als „Charitable Trust“ zu registrieren. Dazu haben wir vorerst fünf Gründungsmitglieder, zwei Namibier, eine Person mit Daueraufenthaltsgenehmigung und zwei Personen aus Deutschland. Dieser Trust, wird uns hier in Namibia vertreten und die Arbeit voranbringen, besonders dann, wenn wir nicht hier sind. Magthe wird uns als Administratorin in Omaruru weiterhin logistisch unterstützen und Ms Andima soll nun für die pädagogische Arbeit in Okombahe verantwortlich sein. Margret und ich hoffen, dass das nun eine segensvolle Struktur ist, aber der Alltag wird es zeigen.

Folgende Projekte konnten wir in den letzten Wochen maßgeblich voranbringen:
a) 80 hungrige Grundschulkinder bekamen in den letzten 1½ Jahren jeden Morgen vor dem Unterricht eine doppelte Scheibe Brot mit Erdnussbutter. Das war wichtig und gut, und uns war bewusst, dass das nur ein dürftiger Anfang ist.
Mit Hilfe der Lifeskills-Lehrerin Vlermuis von der Grundschule gibt es nun zweimal in der Woche zu dem Brot auch Vitamine (Äpfel, Karotten, Gurken, …).
Emely und Rosmary werden weiterhin die Brote abends schmieren und morgens den Schulkindern vorbeibringen. Ms Vlermuis wird nun in Omaruru bei SPAR die Vitamine einkaufen und in der Küche der Schule lagern. Erst einmal zweimal die Woche, falls wir genügend Spenden bekommen, können wir das Projekt auch ausweiten.

b) Dieselbe Grundschule in Okombahe hat eine neue sehr engagierte Rektorin bekommen, Oda Garises. Das war schon öfter so, es ist die fünfte innerhalb von 12 Jahren, und ich habe sie gleich gefragt, wie lange sie bleiben wolle. Wenn es nach ihr geht, dann wolle sie hier mit 60 Jahren in Rente gehen. Mal sehen! Sie wolle Ordnung in die Schule bringen und das fange mit dem Äußeren an. Alle Klassenzimmer-Türen sind kaputt und können nicht mehr geschlossen werden.
Geschaut, - entschieden, - Unser Verein bezahlt das Material für 12 neue Türschlösser, die Schule kümmert sich um den Arbeitslohn. Noch in derselben Woche holte ich das Material aus Omaruru, und tatsächlich, zwei Wochen später waren alle Türen wieder abschließbar und repariert. Es ist toll, wenn wir so zusammenarbeiten können!

c) Ganz wichtig erscheint uns, dass zumindest Albertinas Suppenküchenteam Fortbildung im Planen und Abmessen der Mengen für die 80 kleinen Kinder bekommt. Sie können gut und schmackhaft kochen, ABER, wenn es Nudeln oder Reis oder Maisbrei gibt, werden eben gleich mal 10kg genommen, obwohl dann viel übrigbleibt. Das wird nicht weggeworfen, es gibt genug hungrige Menschen in Okombahe, aber es reicht dann nicht mehr für die Kinder am Ende des Monats. Oder mit dem frischen Gemüse: Was kann aufgehoben werden, was kann in den Kühlschrank, was in die Gefriertruhe, was kann wie haltbar gemacht werden? Einmal im Monat wird viel Frisches gekauft, doch am Ende gibt es kein Gemüse mehr.
Dazu haben wir ein Ehepaar in Usakos, Darry und Lessle Beukes, kennengelernt, die eine Haushaltsschule haben und dort unterrichten. Mit vier Küchenfrauen aus Okombahe (Albertina, Rosmary, Laurencia und Shirly) machten wir einen Ausflug dorthin.
Ehepaar Beukes kam nun letzten Montag nach Okombahe, schaute sich alles an, fragte viel, und wird in den kommenden Monaten bei „laufendem“ Betrieb kommen und mit den Frauen einige Tage üben, das Essen richtig abzumessen und die Menues vorzuplanen. Wir erhoffen uns davon, dass es auch am Ende des Monats noch gutes und gesundes Essen gibt.

d) Letzte Woche kamen die beiden Hosteleltern der Martin-Luther-High-School (Chanzy und Gottlieb) zu mir und baten um eine Unterstützung des Sports an der Schule. Es gäbe keine Bälle (Fußball, Volleyball, Netball) mehr, ebenso Pumpen oder Pfeifen. Sport ist ja so wichtig, auch zum Lernen. Am nächsten Tage brachte Gottlieb mir einen Kostenvoranschlag, ich überwies den Betrag beim Sportgeschäft direkt, die sorgten dafür, dass zwei Tage später eine große Schachtel an die Schule kam. Bei der Morgen-Assembly konnte ich dann die Bälle an die Sportsverantwortlichen übergeben. Da war die Freude groß. Mit den 150.-€ spielen nun jeden Nachmittag nach der Study-Time Mädchen und Jungen auf dem Sportplatz. Das erfreut mein Herz sehr.

e) Neben Sport ist die kirchliche Posaunenarbeit in Namibia ein wichtiger Faktor der Jugendarbeit. Viele Kinder und Jugendliche haben nichts zu tun, langweilen sich und halten sich dann dort auf, wo andere Alkohol trinken oder Drogen konsumieren. Margret ist dabei einen neuen Posaunenchor in Okombahe zusammen mit Yvonne aufzubauen. Vier Trompeten haben wir schon in unseren Koffern nach Okombahe gebracht.
Es gibt auch Queency, der seit diesem Jahr mit 11 Jugendlichen dreimal die Woche abends zwei stundenlang übt und am Sonntag im Gottesdienst spielt. Das ist praktische Jugendarbeit. In unserem ETAT haben wir etwas Geld für die Posaunenarbeit eingestellt, davon werden nun Notenständer gekauft, und wir können auch Queency, der arbeitslos ist, eine monatliche Aufwandsentschädigung für sein Engagement vorerst bis Weihnachten bezahlen. Falls jemand von Ihnen eine Möglichkeit sieht, gebrauchte Posaunen von Deutschland nach Namibia zu bringen – bitte melden!

Falls auch Sie unsere Projekte in Namibia fördern wollen, dann können Sie gerne auf unser Vereinskonto Sparkasse Hohenlohekreis, IBAN: DE57 6225 1550 0220 0211 06 überweisen. Mehr Informationen finden Sie auf unserer Vereinshomepage www.namibia-verein.de.
Joachim Knoche, 1. Vorsitzender, Tel 07949 940269

Margret Knoche, Ms Andima, Ms Roceline | Foto: Joachim Knoche
Mrs Yvonne und Queency | Foto: Joachim Knoche
Emely und Rosmary bei der Ausgabe der Brote mit Karotten | Foto: Joachim Knoche
Rektorin Garises und der Hausmeister  | Foto: Joachim Knoche
beim Ausflug zur Haushaltsschule nach Usakos  | Foto: Joachim Knoche
Übergabe der Bälle an die Martin-Luther-High-School | Foto: Joachim Knoche