Namibia Unterstützung e.V.
Post aus Namibia (Joachim Knoche)

In Swakopmund haben meine Frau und ich alle Auszubildenden getroffen und erfahren, wie sie sich bei der Ausbildung machen und wie es ihnen im Alltag ergeht. Die meisten lernen bei COSDEC, einem akkreditierten Ausbildungsinstitut für ein- bis dreijährige Ausbildungen.
Gerne möchte ich Ihnen einige Auszubildende vorstellen:
Am ersten Nachmittag trafen wir uns schon mit Emil, der nun im dritten und letzten Ausbildungsjahr als Bürokaufmann ist. Wir trafen ihn in einem deutschen Café und er freute sich über ein richtiges Stück Torte. Seine bisherigen zwei Ausbildungsjahre hat er mit Bravour bestanden, auch sein halbjähriges Prak-tikum bei der Stadtverwaltung lief so gut, dass er gleich hätte weitermachen können. Doch noch hat er ein halbes Jahr Ausbildung vor sich und muss erst die Abschlussprüfungen bestehen. Danach hofft er eine gute Arbeitsstelle zu finden. Wenn er eine gute Stelle findet – so sagte er mir – dann würde er gerne auch ein oder zwei Personen bei der Ausbildungsschule finanzieren. Das hört sich gut an, auch wenn bis dahin noch einige Jahre vergehen werden.
Dieselbe Ausbildung hat nun Darleen dieses Jahr angefangen. Das Ehepaar, das als Paten ihre Ausbil-dung über den Verein finanziert, hat uns einen gebrauchten Laptop mitgegeben, den sie sich vom Verein für umgerechnet 17Euro mit der nötigen Software einrichten ließ. Sie war ganz glücklich darüber: „Nun kann ich endlich alleine für die Geschwindigkeit bei dem 10-Fingersystem üben.“ Auch sie kommt ur-sprünglich aus Okombahe, wurde von unserem Verein in der Sekundarschule in Omaruru die letzten Jahre gefördert, hat noch nie vor einem Computer gesessen, und möchte nun die Ausbildung gut ma-chen. Ihr kleiner Sprachfehler wird für sie bei der künftigen Arbeit kein großes Hindernis sein. Die Lehrer sprechen sehr gut von ihr und ihre ersten Tests hat sie prima bestanden. Organisatorisch hat sie gleich ihre Fähigkeiten gezeigt: Sie benachrichtigte alle anderen Auszubildenden zum angegebenen Zeitpunkt da zu sein.
Aluceus und Titus beenden dieses Jahr ihre zweijährige Maurerausbildung und haben bisher auch gute Zeugnisse. Titus hatte vor zwei Jahren gerade die Schule beendet und Aluceus war schon einige Jahre arbeitslos gewesen. Beide haben in der für sie fremden Umgebung in Swakopmund gezeigt, dass sie selbstständig leben und lernen können. Beide wollen nach dem Abschluss nach Okombahe zurück und sich dort Arbeit mit einer eigenen kleinen Firma suchen. Ich hoffe, dass das klappt, denn in Okombahe werden viele neue Steinhäuser gebaut und benötigt.
Jährlich benötigten wir ca. 800Euro für die Ausbildung und noch mal 1000Euro als Zuschuss für die Le-benshaltungskosten (ein kleines Zimmer, Verpflegung und sonstiges). Doch die monatlichen 85.-€ rei-chen nicht mehr aus. Auch in Namibia sind die Lebenshaltungskosten sehr gestiegen. Das einfache Zimmer aus Wellblech oder ein einfacher Holzverschlag kostet schon ca. 50.-€ Miete pro Monat. Für junge Männer ist der weite Weg (ca. eine Stunde Fußmarsch) morgens im Dunkeln und abends wieder zurück noch angemessen, aber für Christiaana finden wir es unverantwortlich.
Christiaana, eine junge alleinerziehende Mutter aus Omaruru, lebt wie Aluceus weit außerhalb der ehe-mals schwarzen Lokation, ohne Strom und Wasser auf dem Gelände. Ihr Kind lebt meistens während der Unterrichtszeiten bei ihrer Oma in Omaruru. Christiaana macht eine Ausbildung für das Gastgewerbe und den Tourismus. Da wir uns alle Unterkünfte der Auszubildenden angesehen haben, sehen wir ihre Le-bensumstände sehr kritisch. So kann sie nicht ordentlich lernen. Sie soll nun ab Oktober 25.-€ pro Monat mehr bekommen und sich ein besseres Zimmer besorgen. Als wir ihr das sagten glänzten ihre Augen vor Dankbarkeit.
Emil, Darleen, Aluceus, Titus, Christiaana und die drei anderen - sogar beim Schreiben über diese Auszubildenden kommen mir dankbare Tränen über die großen Möglichkeiten, die so eine Ausbildung den jungen Namibiern bietet. DANKE für alle, die sich letztes Jahr bereiterklärten, einen Auszubildenden für 2-3 Jahre zu finanzieren, entweder ganz mit 1800.-€ im Jahr, einen halben Ausbildungsplatz mit 900.-€ oder durch eine regelmäßige kleinere Spende.
Wer von Ihnen ist bereit mit einer (Teil-)Patenschaft einen neuen Auszubildenden für nächstes Jahr zu unterstützen? Ich sollte das bis Mitte Oktober wissen, denn dann endet die Bewerbungsfrist für das kommende Ausbildungsjahr. Danach führen meine Frau und ich zusammen mit Magthe, unserer namibi-schen Mitarbeiterin, die Interviews und die Auswahl für das kommende Jahr durch.

Falls jemand von Ihnen die Auszubildenden oder unsere laufenden Projekte des Vereins mit unterstützen will, können Sie gerne auf unser Vereinskonto überweisen:
Sparkasse Hohenlohekreis, IBAN: DE57 6225 1550 0220 0211 06
Schreiben Sie uns unter kontakt@namibia-verein.de.
Mehr Informationen finden Sie unter der Vereinshomepage www.namibia-verein.de
Joachim Knoche, 1. Vorsitzender, Tel 07949 940269, zurzeit in Namibia

Autor:

Namibia Unterstützung - Verein für christliche humanitäre Zusammenarbeit e.V. aus Pfedelbach

Unterhöfener Str. 11, 74629 Pfedelbach
+49 7949 940269
kontakt@namibia-verein.de
Webseite von Namibia Unterstützung - Verein für christliche humanitäre Zusammenarbeit e.V.
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