Namibia Unterstützung e.V.
Post aus Namibia, Teil 4
Nun sind Margret und Joachim Knoche schon wieder in Deutschland, berichten aber in einem 4. und 5. Teil über ihre Zeit in Namibia in den letzten Wochen ihres Aufenthaltes.
Am Freitag, 1. März, haben Margret und Beate mit den Frauen in Okombahe auch den ökumenischen „Weltgebetstag der Frauen“ zum Thema „Frauen in Palästina“ gefeiert und hinterher gemeinsam gegessen. Das war für die anwesenden Frauen sehr interessant und mutmachend. Sie wollen sich gleich wieder treffen und speziell für die Frauen und Mädchen in Namibia beten. Die offiziellen Zahlen der Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen in Namibia liegen jährlich bei ca. 3000 Fällen und die Dunkelziffer ist mit Sicherheit wesentlich höher. Und wie wichtig das ist, erfuhren wir gleich am nächsten Tage hautnah.
Denn an dem Samstag wollten wir mit unserem Gast und eigentlich fünf jüngeren Namibiern, Roceline, Martinus, Emely, Rosmarie und David, die uns in den Projekten helfen, zum Brandberg zur „White Lady“ gefahren. Niemand von denen war jemals am Brandberg. Sie kennen die Schönheiten Namibias nicht. Wir fuhren auch hin, aber leider kamen Rosmarie (Krankheit ihres Kindes) und Emely nicht mit. Emely war morgens in dem Haus ihrer Tante, die in der Nacht von ihrem gewalttätigen Freund erstochen worden war. Die Mutter hinterlässt sechs kleine Kinder, die ab jetzt bei der Oma großgezogen werden. Ein schreckliches Beispiel von geschlechtsspezifischer Gewalt, die jedoch immer mehr in der Öffentlichkeit beachtet, wahr-genommen und thematisiert wird.
Für einige Tage waren wir auch in Swakopmund, wo wir neben anderen Erledigungen besonders vier der Auszubildenden bei COSDEC - Darleen, Johnson, Christiana und Petronella - besucht haben.
Die Auszubildenden machen einen guten Eindruck, sind dankbar für die monatliche Unterstützung und ar-beiten gut in ihrer Ausbildung. Petronella, eine von den neuen, die Bürofachfrau lernt, konnten wir ein ge-stiftetes Tablet mit einer neuen dazu passenden Tastatur übergeben.
Anders steht es mit Marvellous, die als Krankenschwester ausgebildet wird. Da ihre Ausbildung deutlich teurer ist, kamen wir letztes Jahr überein, dass wir nur die Ausbildung finanzieren und ihre Familie für den Lebensunterhalt aufkommt. Das scheint leider so nicht zu klappen, da sie wegen gesundheitlicher Probleme und zu wenig zu essen krankgeworden ist. Als ich von ihrem Hilferuf hörte, habe ich ihr gleich durch Magthe Geld für gesundes Essen überweisen lassen. Nach einem Besuch bei ihr haben wir gemeinsam vor Ort beschlossen, dass sie ab diesem Monat einen kleinen Essenszuschuss speziell für Gemüse und Obst bekommt.
Aluceus und Titus, die beiden Maurerlehrlinge haben ein Segen ihr Mathe1 im Nachhinein bestanden und müssen nun die Prüfungen für das zweite Jahr schreiben, wenn sie wollen. Emil, der gelernte Bürokaufmann, wird seine eine nichtbestandene Prüfung im Mai nachholen und vorher online dafür üben.
Zwei der acht Auszubildenden, Roceline und Martinus, leben in Okombahe und bestreiten eine zweijährige Online-Erzieher-Ausbildung bei NAMCOL. Beiden bezahlen wir in der Ausbildung ihren Lebensunterhalt, sie arbeiten dazu ca. 30 Stunden die Woche mit Kindern in der Toy-Library, im Schülerheim oder in der Vorschulklasse der Grundschule. Martinus konnten wir von seinem Paten in Deutschland einen guten gebrauchten Laptop zum Lernen und Arbeiten übergeben. Wir hoffen, dass wir die Kleinkinder in Okombahe mit den beiden Auszubildenden unterstützen können. Die Praxis wird ihnen in ihrer Ausbildung guttun, so dass das für mich eine „Win-Win“-Situation ist.
Wer von Ihnen bereit ist eine Patenschaft für ein Ausbildungsjahr für einen jungen Namibier zu überneh-men, der darf sich gerne bei uns melden.
So viel für heute, vielen Dank für Ihr Interesse an den Menschen in Namibia von Joachim Knoche
www.namibia-verein.de, kontakt@namibia-verein.de
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