Dieser Weg ist kein leichter Weg!
Aktuelle Notizen aus Namibia 13. Juli 2020
Auch in Namibia heißt es „abwarten und Tee trinken“, falls man den Tee dazu hat. Die Corona-Zahlen entwickeln sich in Namibia sehr unterschiedlich und die Maßnahmen sind dementsprechend angepasst.
Heute, 13. Juli, sind 785 Ansteckungen, ein Todesfall und derzeit 800 Personen in Quaran-täne bestätigt. Davon kommt die überwiegende Zahl aus dem winterlichen, nasskalten Walvisbay und Swakopmund und diese Stadtkreise sind auch noch weiterhin strenger abgeriegelt. In dem größten Teil des Landes greifen die Lockerungen, die meisten Schüler gehen wieder in die Schule und das allgemeine Leben wird wieder normaler. Nur fehlen die Touristen, die für ca. jede dritte Person in Namibia für ihre Arbeit entscheidend sind. Der nati-onale Tourismus findet statt, aber davon können die meisten Hotels, Lodges und Naturreservate nicht leben. Auch sind bisher die internationalen Flughäfen geschlossen. Die nationale Fluggesellschaft Air Namibia steht seit letzter Woche wieder mal in der Diskussion. Seit heute gibt es wieder einen neuen Hauptgeschäftsführer Theo Mberirua, der schon an-dere Betriebe gerettet haben soll. Was das heißt wird sich jeder vorstellen können, weitere Entlassungen und Einsparungen. Die Fluglinie benötigt mehr als 400Mio € um wieder ge-rettet und profitabel sein zu können. Die ehemals täglichen Flüge nach Frankfurt werden wohl nur in einem Joint Venture, eventuell mit Lufthansa, mittelfristig aus den roten Zahlen herauskommen.
Die Regierung hatte vor einigen Wochen angekündigt Mitte Juli ca. 1000 Test-Touristen einzufliegen, die beim Betreten des Landes ein weniger als 72 Stunden altes negatives Corona-Testergebnis vorzeigen müssen. Eine mögliche Quarantäne wäre das Aus für einen kurzfristigen Tourismus. Aber zurzeit besteht ja auch noch die deutsche Reisewar-nung.
Somit muss sich die namibische Gesellschaft vorerst auf sich selbst konzentrieren. Und vielleicht ist das auch gut so!
In der Zwischenzeit versucht der Namibia-Unterstützungsverein e.V. mit Ihren extra Spenden und eigenen Geldern die größte Not bei den Menschen vor Ort zu lindern.
Am Wochenende haben wir wieder 60 große Essenspakete für eine mehrköpfige Familie in Okombahe und auf den umliegenden Farmen durch die Evangelisch-Lutherische Kirche, durch Pastor Andreas, Yvonne und Augustinus austeilen lassen. Diese Essenspakete sind zumindest für 2 Wochen eine große Unterstützung.
Zusätzlich fertigen mehrere Frauen waschbare und wiederverwendbare Mund- und Nasen-schutz-Masken für 1€ an und haben dadurch ein kleines Einkommen.
Für ca. 8000 € konnten wir in den letzten drei Monaten 1500 Masken und ca. 200 große Essenspakete in Omaruru, Okombahe und Umgebung finanzieren und verteilen lassen. Darüber hinaus werden auch noch die drei Suppenküchen in Okombahe und in Omaruru vollständig bezahlt. Auch notleidende Pastoren konnten ein wenig finanziell unterstützt werden.
Diese Essenspakete sind nicht nachhaltig, aber sie bewirken hoffentlich, dass Menschen merken, dass sie nicht vergessen sind und Mut bekommen, ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen. Nach der Pandemie werden mit unseren Ansprechpartnern in Okombahe gemeinsam überlegen, welche zusätzlichen, nachhaltigen Nahrungsprojekte wir gemeinsam anpacken werden, z.B. eigene Gemüsegärten, unabhängige Wasserprojekte und handwerkliche Ausbildungsinitiativen. Doch dieser Weg ist kein leichter Weg!
Falls Sie bei den Projekten des Vereins mithelfen wollen, dann können Sie gerne auf unser Vereinskonto überweisen: Sparkasse Hohenlohekreis, IBAN: DE57 6225 1550 0220 0211 06
Schreiben Sie uns unter kontakt@namibia-verein.de und wir nehmen Sie gerne in die Liste für Interessierte mit auf. Dann bekommen Sie in unregelmäßigen Abständen neue Informa-tionen von den Projekten.
Mehr Informationen finden Sie unter der Vereinshomepage www.namibia-verein.de
Joachim Knoche, 1. Vorsitzender, Tel 07949 940269
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