Baumlandung in Hohenlohe
Dramatische Drohnenrettung im Steinbacher Tal

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Herbst ist die Zeit der Weinberge und Birnbäume. Die prächtigen herbstfarbenen Bäume sind ein wahrer Augenschmaus. Vom Simonsberg aus konnte ich gleich mehrere Prachtexemplare erspähen, am Bides lag eine kleine Obstplantage und beim Obsthof Bühler standen 2 einzeln Birnbäume und leuchteten lebhaft gelb bis orangerot. Beim ersten Dreh am Bides fing die Drohne sensationelle Bilder und Clips ein. Die schönsten Schnappschüsse zeigen junge Apfelbäume in voller Blüte, obwohl daran teils dicke reife Äpfel hängen. Im Hintergrund leuchten die herbstlichen Birnbäume. Beim zweiten Dreh dann das Drama: In einem großen Kreis wollte ich mit der Drohne gleich 2 Birnbäume umkreisen, dabei kam es durch Fehleinschätzung zu einer Baumlandung. (Leider beim Kauf der Drohne mich für die die "Sparversion" ohne seitliche Hinderniserkennung entschieden) Am höchsten Punkt des historischen Birnbaumes verfing sich die Drohne in einer Astgabel, in ca. in 11 m Höhe. Wie konnte ich die Drohne bergen? Ein dramatischer Rettungseinsatz begann.  Den ersten Gedanken, einfach hoch zu klettern, musste ich wegen totaler Verästelung und vielen morschen Ästen gleich abhaken. Der Baum war wohl die letzten 100 Jahre nicht ausgeschnitten worden. Bergung mit einem Hubsteiger oder durch die Feuerwehr? Erstmals selber probieren, möglicherweise hat die Drohne die Baumlandung eh nicht überlebt. Da fiel mir mein alter Spezi Jürgen Hübsch ein, der weltbekannte Tüftler und Erfinder aus Untersteinbach. Er entwickelte sofort einen Plan A und B. Den ersten wollten wir sofort umsetzten, mit zusammengeschraubten langen Holzlatten vom Obsthof Bühler reichte es leider nicht bis zur Drohne. Mit einer weiteren Latte wäre das Gebilde zu schwer geworden. Für den Plan B musste ich einkaufen, so diskutierten wir an diesem Sonntagnachmittag ausgiebig die nächsten Schritte. Mit 7 zusammengesteckten Installationsrohren versuchte ich am nächsten Tag die Drohne zu bergen. Dieses ca. 14 m lange Rohrgebilde war aber zu instabil. Jetzt wurde es aber langsam eng: Starke Regenfälle wurden für die kommende Nacht angekündigt, das wäre auf jeden Fall das Ende für die Drohne gewesen.  Die Rettungsaktion zog auch so manche Zuschauer an, die allesamt meinten: "Dees isch awwer ned oifach"! Einer fragte, ob das eine russische Spionagedrohne sei, weil das Steinbacher Tal ja möglicherweise strategisch interessant ist? Der letzte Versuch musste klappen. Mit einer Leiter kletterte ich bis zur ersten Astgabel hoch. Mit den hochgereichten zusammengesteckten 4 Rohren versuchte ich die Drohne zu erreichen. In dem dichten Ästegewirr war das nicht einfach, immer musste ich umsetzten. Nur durch gezielte Anweisungen von Jürgen und vor allem die von seiner Frau Anna konnte ich nach unzähligen Versuchen endlich die Drohne aus der Astgabelung schubsen. Sie fiel nach ein paar Metern in ein dichtes Geäst, was den Sturz abbremste, schlug einen Salto und landete wie eine Katze im weichen Untersteinbacher Gras. Zuerst konnte ich es kaum glauben, alle Rotorblätter waren noch dran, auch der Gimbal schien unversehrt. Soviel Glück kann man nur am Tag vor seinem Geburtstag haben, den wir dann auch spontan etwas vorfeierten.  Am nächsten Tag sofort die Drohne ausgiebig getestet, sie funktionierte wie immer. Eigentlich unglaublich, sie überstand die abrupte Baumlandung und den "Bergungssturz" aus ca. 11 m Höhe unbeschadet. Somit kann ich als Heimatreporter weiterhin mit meiner Drohne unterwegs sein.
Hier geht es zum Video mit den schönsten Bilder/Clips: https://www.youtube.com/watch?v=owmdwvEehsg

Autor:

Heinrich Brehm aus Neuenstein

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