Ein Bus für eine Schule im afrikanischen Busch
Aufgrund der südafrikanischen Apartheit musste die Martin-Luther-High-School 1969 von der Stadt Karibib, die zum Gebiet für „Nur-Weiße“ erklärt wurde, in die Nähe von Okombahe, dem Homeland der Damaras verlegt werden. An dieser ehemaligen Missionsschule, an der damals überwiegend weiße Lehrkräfte schwarze Schüler unterrichteten, durfte diese Internats-Schule weitab von jeder anderen „weißen“ Siedlung mit einer Sondergenehmigung errichtet werden. In der 70km entfernten Stadt Omaruru gab es die Infrastruktur, die jede Schule braucht: eine Eisenbahnstation, von wo die Schüler abgeholt werden mussten, ein Postamt, in dem die Post gelagert wurde und natürlich die Lebensmittel- und Versorgungsgeschäfte. Damals wurde ein Mercedes-Benz LKW 1113 so umgebaut, dass hinten auf der Ladefläche 70 Schülerinnen und Schüler mit ihrem Gepäck transportiert werden konnten. Es war jeweils eine staubige Angelegenheit, doch der Transport und der Gesang der 70 Jugendlichen auf ihrer „Lorry“ hat Geschichten geschrieben. Joachim Knoche, der mit seiner Frau in den 90iger Jahren an der Schule für 8 Jahre unterrichtet hat, ist selbst auf dem Lastwagen öfter mitgefahren.
Knapp 50 Jahre wurden die Schülerinnen und Schüler auf diesem robusten Fahrzeug transportiert, bis er nun nicht mehr zu reparieren war. Zwei Jahre lang war die Not groß, als kein größeres Fahrzeug für diese Internatsschule mitten im Busch zur Verfügung stand. Zusammen mit der Bosch-Stiftung „Cents for help e.V.“ konnte der Namibia-Unterstützungsverein nun helfen.
Noch vor dem strengen Lockdown wurden vom Verein 20 000 € für einen generalüberholten, gebrauchten Mercedes-Bus, 38-Sitzer mit Gepäckraum, überwiesen, der die letzten 20 Jahre Touristen durch Namibia chauffiert hatte. Die Freude bei der namibischen evangelischen Kirche als Träger der Schule und bei der Schule selbst war sehr groß. Zwei Videos und einige weitere Bilder der Martin-Luther-High-School können auf der Homepage des Vereins https://www.namibia-verein.de/newpage angeschaut werden.
Mehr Informationen über dieses und andere Projekte des Namibia Unterstützungsvereins e.V. in Pfedelbach finden Sie auf der Homepage unter www.namibia-verein.de oder unter 07949 940269.
Joachim Knoche, 1. Vorsitzender
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