Namibia-Unterstützung e.V.
Klimawandel im südlichen Afrika
Margret und Joachim Knoche waren wieder in Namibia und berichten von dort.
Ich danke Gott jeden Morgen, wenn ich unter meiner kalten Dusche stehe und das Wasser wirklich kommt. Ja, für das fließende Wasser werde ich immer dankbarer, gerade wenn ich erfahre, dass in Okombahe, in Omaruru oder in vielen anderen Orten das Wasser immer wieder für mehrere Stunden abgestellt wird, weil es immer weniger Wasser gibt. Nicht alles ist durch den Klimawandel bedingt, manches ist auch auf egoistisches Handeln der Menschen vor Ort zurückzuführen.
Und doch sind die Veränderungen der letzten 30 Jahre fürchterlich. Auch im letzten Jahrhundert war Namibia schon immer ein trockenes Land, aber der Grundwasserspiegel war konstant und die Wurzeln der Bäume reichten dorthin. Der Grundwasserspiegel sinkt, die Wurzeln der Bäume reichen nicht mehr bis zum Wasser. Die großen Akazienbäume entlang des Omaruru Trockenflusses, kommen kaum noch an das fließende Grundwasser heran. Die kleineren Bäume, die zumindest in der Regenzeit grün waren, sind nun verdorrt, abgestorben und fallen um.
Regen, Regen, Regen, … das sind die Gebete und unsere Hoffnungen für die Menschen und das Land hier.
Nun waren Margret und ich in der letzten Woche im Norden Namibias, in Rundu und Nkurenkuru am Kawango-Fluss. Dieser Fluss kommt aus dem Hochland von Angola und fließt NICHT ins Meer, sondern endet in den Sümpfen im Norden Botswanas. Auch dort: Klimaveränderung überall, der ehemals breite und tiefe Fluss hat fast kein Wasser mehr, nur noch 50cm Tiefgang, so dass Boote nicht mehr fahren können.
Es ist zwar noch alles sehr viel grüner als hier im mittleren und südlichen Teil Namibias, aber die Trockenheit breitet sich aus.
Seriöse Klimaforscher zeigen auf, dass – wenn es so weitergeht - der afrikanische Kontinent in einigen Jahrzehnten ein trockener, wüstenähnlicher Kontinent ist. Wo werden dann die bis dahin zwei Milliarden Afrikaner wohl hingehen? Menschenwürdiges Leben wird dann nur noch auf der Nordhalbkugel möglich sein.
Wissend haben wir nun die 1,5° Erderwärmung überschritten und steuern auf die 3° Erderwärmung zu. Unsere Kinder und Enkel werden damit leben müssen. Wir sollten uns nur nicht wundern, wenn klimabedingt immer mehr Menschen bei uns auf der Nordhalbkugel der Erde leben wollen.
Als einen kleinen Beitrag haben wir wieder einen neuen Baum gepflanzt und ihn dieses Mal gut umzäunt. Der vorige wurde in unserer Abwesenheit von Eseln aufgefressen.
Mehr Informationen zu den laufenden Projekten des Vereins finden Sie unter der Vereinshomepage www.namibia-verein.de.
Joachim Knoche, 1. Vorsitzender, Tel 07949 940269
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