KREATIV gärtnern – mit einfachen Mitteln einen „Garten für alle“ gestalten
Zu oft hört man, wenn Leute über ihren Garten sprechen: „Einfach muss er sein, wenig Arbeit soll er machen – also verlege ich Rollrasen, pflanze eine Kirschlorbeerhecke und schottere den Vorgarten ein, eine Konifere bringt ein bisschen grün!“
Dabei könnte es so einfach sein, den Garten attraktiv für Mensch und Tier zu machen. Einfach KREATIV gärtnern:
K eine Steine sind auch keine Lösung. Aber Schottergärten braucht keine Pflanze, kein Tier und eigentlich auch kein Mensch. Ein Vorgarten aus Polsterstauden wird schnell zur Weide für viele Insekten und ist schneller mit der Hacke gejätet als jedes Schotterbett, das der armen Konifere im Sommer als unnötige Fußbodenheizung dient. Steine zur Trockenmauer oder zu einem Steinhäuflein geschichtet, bieten vielen Tieren, wie .z.B. Eidechsen ein Zuhause und eine Sonnenterrasse. Sie von der eigenen Terrasse zu beobachten macht sogar richtig Spaß.
R asen braucht im Grunde auch kein Tier und fast kein Mensch, es sei denn er ist Profifußballer oder Golfer. Wissen Sie, welche Farbe eine gute Wiese hat? Grün? Nein! Bunt! Warum also nicht statt Rasen ausrollen Wiese säen?! Statt wöchentlichem lästigen Rasenmähen den Blumen beim Wachsen und Blühen und den Schmetterlingen beim Nektarsammeln zusehen. Für Feste, Kinderspiele und mehr kann man einfach Flächen und Wege in die Wiese hinein mähen. Auch Wasser wird gespart, denn einen Wiesensprenger gibt es nicht.
E insäen statt Ausgrasen. Wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt, dass Pflasterfugen immer klinisch rein sein müssen? Inzwischen gibt es tolle Samenmischungn mit gut duftenden Kräutern, mit denen Pflasterfugen zu Minibiotopen werden.
A lle Vögel sind schon da. Und alle Bienen auch, wenn unsere Sichtschutzhecke nicht nur aus Kirschlorbeer oder Lebensbaum besteht, sondern aus allem, was schöne Blüten und / oder leckere Früchte bringt: Das sind z.B. Schlehe, Hartriegel, Forsythie, Kornellkirsche, Felsenbirne, Sanddorn, Haselnuss (Die Früchte der letzten vier schmecken auch zweibeinigen Gartenbewohnern.) , Weigelie, Spirea, Liguster, Pfaffenhütchen (Die Früchte der letzten beiden sind für uns Menschen leider giftig.) und vieles mehr. Damit die Hecke im nächsten Jahr wieder blüht, erfolgt der Formschnitt der Frühjahrsblüher im Sommer nach der Blüte.
T olle Deko muss nicht teuer sein. Und auch nicht immer gekauft werden. Upcycling liegt im Trend! Schon mal ausgemusterte Wanderstiefel eingepflanzt? Oder aus der Babyschaukel eine schicke Blumenampel gebastelt? Oder alte Ziegel als neue Mähkante gesetzt? Lassen Sie Ihre Phantasie spielen! Mein Favorit aus dem letzten Jahr: vom Blitz gespaltenes Holz, in warmen Farben gestrichen als Blickfänger im Garten.
I mmer aufräumen? Wieso eigentlich? Warum nicht einfach mal im Herbst nicht alle Blätter wegräumen, sondern als natürlichen Winterschutz liegen lassen? Warum eigentlich nicht mal im Herbst die Blätter für das Winterquartier des Igels nur in einer Ecke auf den Haufen kehren? Warum nicht einen Reißighaufen in einer Gartenhecke schichten? So finden auch bodenbrütende Vögel Schutz. Und wem die „Unordnung“ nicht gefällt? Wie wäre es dann mit einem „ordentlichen“ Flechtzaun aus Reißig, der den „unordentlichen“ Haufen kostengünstig versteckt. Übrigens: auch in einem ordentliche aufgeschichteten Holzhaufen finden Wildbienen und andere Insekten ein neues Zuhause.
V ergnügen haben. Vergnügen haben am fleißigen Gestalten, aber auch am Seele baumeln lassen im Grünen, oder noch besser im Bunten! Und nun wünsche ich viel Vergnügen mit ein paar Impressionen aus unserem kreativen Garten.
Autor:Tina Blanck aus Pfedelbach |
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