Namibia-Unterstützung e.V.
Deutsche müssen nun vorher ein Visum beantragen!

- Margret und Joachim Knoche
- Foto: Joachim Knoche
- hochgeladen von Namibia Unterstützung - Verein für christliche humanitäre Zusammenarbeit e.V.
Margret und Joachim Knoche sind seit Anfang Februar wieder in Namibia. Von dort aus berichten sie folgendes:
Hier in der Hauptstadt Windhoek beschäftigen uns ganz andere Themen als in Okombahe, über dessen Themen ich in der nächsten „Post aus Namibia“ wieder erzählen werde. Nachdem nun der verstorbene Gründungspräsident Sam Nujoma nach drei Wochen „endlich“ mit großen Staatsehren beerdigt wurde, gibt es auch wieder neue Themen im Fernsehen und in den Tageszeitungen.
Ein großes Thema ist die Einführung eines vorherbeantragten Visums ab 1. April für ca. 100 neue Staaten. Letztes Jahr wurde der Regierung bewusst, dass Namibier ohne ein vorher beantragtes Visum in nur ca. 30 Länder einreisen dürfen, sie aber in allen anderen Ländern ein Visum benötigen. So hat Namibia letztes Jahr alle Länder angeschrieben und gebeten, die Bedingungen zu verändern. Alle Personen, die aus Staaten, die ihre Visa-Bedingungen nicht verändert haben, werden nun vor der Einreise ein Visum für Namibia beantragen müssen. Auch Deutschland ist dabei keine Ausnahme, sondern eher ein unrühmliches Beispiel. Es gibt viele Erzählungen, wie Namibier, weiße und schwarze, bei der Einreise nach Deutschland im Flughafen gedemütigt und entehrt behandelt wurden, quasi als illegale Flüchtlinge und „Schmarotzer“. Und schon hier im Land: Was müssen ehrwürdige und wohlhabende Namibier hier auf der Botschaft in Windhoek alles vorlegen, um ein Urlaubsvisum in Deutschland zu beantragen! Und bisher konnten wir Deutsche ohne Visum einfach so nach Namibia einreisen. Das wird nun ab dem 1. April vorbei sein. Die Bestimmungen ändern sich noch täglich, aber grundsätzlich wird es dabei bleiben. Der Tourismus-Sektor befürchtet einen großen Rückgang. Wir werden sehen. Das Visum wird ca. 85.-€ kosten, bei einer Namibiareise ist das nur ein kleiner Betrag.
Ein anderes Thema ist Donald Trump, der die Entwicklungshilfe über US-AID von heute auf morgen gestoppt hat. Weltweit werden davon ca. 120Mio Menschen betroffen sein, aber auch in Namibia sind es Tausende.
Wir kennen eine Person in Okombahe, die als Gesundheitshelferin über eine namibische NGO angestellt ist und wichtige Arbeit an den Kranken in Okombahe leistet. Ab 1. April wird auch sie – wie hunderte andere in Namibia – arbeitslos sein. Das gesamte AIDS/HIV-Programm in Namibia wurde über US-AID mitfinanziert. Was wird jetzt daraus werden? Es ist eine satanische Situation, dass immer mehr Politiker*innen an die Macht kommen, die egoistisch nur an sich und ihr Land denken und die unterentwickelten Länder und die gesamte Kolonialgeschichte völlig außer Acht lassen. Wenige Stimmen gibt es auch, die diese neue Situation als Chance für Afrika sehen, sich nun mehr um die eigenen Probleme zu kümmern. Ich hoffe und bete dafür, dass nun in Afrika und anderen Entwicklungsländern ehrenwerte Politiker an die Macht kommen, die sich wirklich um die Probleme ihres Landes kümmern!
Es gibt zwei Taxi-Apps in Windhoek, die wirklich gut und verlässlich funktionieren: YANGO und LEFA. Das erstere wird von den Chinesen betrieben, ist deutlich billiger, das zweite scheint namibisch zu sein. Es wird der eigene Standort und das Ziel mitgeteilt, sofort kommt ein Angebot mit Preis, Auto-Kennzeichen und Zeit, wann der Fahrer da ist. In Stoßzeiten ist es etwas teurer und dauert etwas länger. Um zum Abendessen zu fahren, lasse ich jetzt immer das Auto stehen: Eine Fahrt bei YANGO von ca. 4km kostet ungefähr 1,20€, mit Trinkgeld 1,50€. Nach 5 Minuten steht das Auto zuverlässig vor der Tür.
Von den Menschen und Projekten in Okombahe werde ich in der nächsten „Post aus Namibia“ wieder schreiben.
Falls auch Sie unsere Projekte in Namibia fördern wollen, dann können Sie gerne auf unser Vereinskonto Sparkasse Hohenlohekreis, IBAN: DE57 6225 1550 0220 0211 06 überweisen. Mehr Informationen finden Sie auf unserer Vereinshomepage www.namibia-verein.de.
Joachim Knoche, 1. Vorsitzender, Tel 07949 940269
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