BUND OG Schwaigern
Das „Wunder von Stuttgart“ kommt nach Schwaigern

Foto: privat
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Nein, es handelt es sich nicht um den VfB, den fertiggestellten Bahnhof oder eine Marienerscheinung, sondern das „Wunder von Stuttgart“ ist eine alte Salatsorte mit langer Tradition. Um die Jahrhundertwende in der Schweiz gezüchtet, seit 1956 auf dem Markt, ist das „Wunder von Stuttgart“ ein Sommersalat mit feinstem Geschmack, eine alte Sorte, die vor allem im Hobbybereich hochgeschätzt wird.

Am Sonntag, den 25. Februar von 11 bis 17 Uhr wird die Frizhalle in Schwaigern zum Treffpunkt für Liebhaber und Liebhaberinnen historischer Pflanzensorten. Gemeinsam mit dem BUND-Ortsverband Schwaigern veranstaltet der Verein „Genbänkle“ den ersten Saatgutmarkt im Leintal. Dabei kann man bei zahlreichen Sortenrettern- und erhaltern deren selbstvermehrtes, seltenes, historisches und samenfestes Gemüsesaatgut erwerben. Etwa das „Teufelsohr“, die „Hirschzunge“, das „Schäfermädle“, die „Bäckerschürze“ oder den „Vater Rhein“.
Mit dieser Veranstaltung wollen die Organisatoren der dramatischen Verdrängung der Sortenvielfalt entgegensteuern und sich aktiv für eine größere Vielfalt in Garten und Feld und mehr Geschmack auf dem Teller einsetzen.

„Genbänkle“ als Retter der Sortenvielfalt
Bereits heute bestimmen nur noch wenige Konzerne über das Angebot unseres Saatgutes, 70 bis 90 Prozent der einmal bekannten Gemüsesorten gelten bereits als ausgestorben.
Um die noch verbliebene Pflanzenvielfalt zu erhalten riefen Wissenschaftler und Gartenliebhaber um Prof. Roman Lenz, Professor für Pflanzenökologie an der Hochschule Nürtingen, vor zwei Jahren das „Genbänkle“ ins Leben. Ein internetbasiertes Netzwerk, das schon einige verschollen geglaubte Gemüseschätze retten konnte, wie etwa die "Söflinger Zwiebel" oder die "Schwabenbohne"
Eigentlich, so meint Roman Lenz, „müsste man nicht nur Gebäude unter Denkmalschutz stellen, sondern auch historische Pflanzensorten, denn sie sind Zeugen einer bestimmten Zeit und eine Kulturleistung“.
Auch mit Blick auf den Klimawandel rät er zum Bewahren, denn: „Wer weiß, wofür wir sie noch einmal brauchen werden“.
So ist zum Beispiel auch das „Wunder von Stuttgart“ hitzebeständiger als die modernen Salatsorten. Vor allem aber bedeuten die alten Sorten eine Vielfalt an Geschmack und Verwendungsmöglichkeiten.
Die Wissenschaftler waren überrascht, wieviel Wissen darüber noch bei älteren Menschen vorhanden ist, und welche Schätze in manchen Gartenwinkeln schlummern. Hier will das „Genbänkle“ eine niederschwellige Plattform anbieten, damit dieses Wissen und die regionalen Sorten nicht verloren gehen.
Mitbegründer des „Genbänkle“ sind auch Woldemar Mammel, der „Linsenpapst von Lauterach“.
Von der UN wurde das „Genbänkle“ bereits zweimal als eines der Projekte ausgezeichnet, „die sich in besonderer Weise für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzen“.

Historisches Saatgut auch für die Landwirtschaft
Schwaigern ist von guten Ackerböden umgeben und noch viele landwirtschaftliche Betriebe in unmittelbarer Umgebung bewirtschaften den Boden. Daher freuen wir uns von der BUND-Ortsgruppe, dass wir auch einige Anbieter mit historischem Saatgut gewinnen konnten, die für die erwerbsmäßige Landwirtschaft in der Klimakrise von Interesse sein könnten. So wird die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall zum Beispiel mit einem Stand vertreten sein und ihre historischen Senf- und Koriandersaaten vorstellen.

Eintritt frei

Für das leibliche Wohl sorgt das Kaffee „Krainbachhof“ aus Massenbach
Bücher zum Thema können am Stand „Der Buchladen“ Schwaigern erworben werden.

Foto: privat
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Autor:

BUND OG Schwaigern aus Schwaigern

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