Weinberge, ein See und ein ehemaliges Gotteshaus - Herbstliche Wanderung in Affaltrach
Die Einladung wurde sehr gerne angenommen. Denn Jutta, eine Kollegin aus unserem ehemaligen Krankenpflegekurs wollte uns auf eine kleine Wanderung mitnehmen.......
Wir wurden toll empfangen - mit Sekt und Butterbrezeln an einem extra mitgebrachten Bistrotisch direkt neben dem Alten Rathaus von Affaltrach. Was für eine gelungene Überraschung! Nach der Stärkung - immerhin war eine Wanderin von der Schwäbischen Alb hergefahren - machten wir uns auf, die Umgebung von Affaltrach zu entdecken.
Zunächst ging es bergauf in die schon herbstlichen Weinberge mit Blick auf das Eschenauer Paradies und die Löwensteiner Berge. Die Sicht war noch ein bisschen diesig, Wolken hingen am Himmel, aber es versprach, ein trockener und schöner Tag zu werden.
Die Weinlese war schon vorbei, die Reben bis auf wenige Reihen geleert. Es fiel auf, dass zwar die Trauben geerntet waren, aber die Stiele der Trauben noch an den Reben hingen. Ungewöhnlich? Von einer Mitwanderin erfuhren wir, dass dies bei der maschinellen Ernte so und deshalb normal ist; und auch andere interessante Aspekte zum Weinbau wurden ausgetauscht.
Unser Weg führte an der Sternboutique der evang. Stiftung Lichtenstern vorbei und weiter in das kleine Örtchen Weiler. In der Ortsmitte ist das "Schulmuseum" zu finden, das bestimmt einen Besuch wert ist. Schon unser neugieriger Blick durch die Scheibe zeigte, dass es dort wohl nicht nur Dinge aus der Schulzeit zu sehen gibt, sondern auch anderes - wie einen alten Krämerladen, der sofort an die Zeit unserer Kindheit erinnerte.
Vorbei am alten Backhaus, der kleinen Dorfkirche und dem Schloss, das sich in Privatbesitz befindet, wanderten wir auf einem kleinen Pfad weiter zum Breitenauer See.
Der See begleitete uns ein ganzes Stück des Weges. Ein paar Schritte auf dem Steg hinaus in den See und man hatte die ruhige Wasserfläche vor sich liegen, auf der sich die herbstlich bunt gefärbten Bäume und die weißen Wolken wunderbar spiegelten. Der Breitenauer See - jetzt im Herbst ein Paradies für die Wasservögel und eine Oase der Ruhe für die Spaziergänger.
Im griechischen Restaurant am See gönnten wir uns eine genussvolle Mittagspause, bevor es auf bequemen Wegen zurück nach Affaltrach ging,
Und dort erwartete uns ein weiteres Highlight - die ehemalige Synagoge. Sie war bis 1938 das Gotteshaus der jüdischen Gemeinde in Affaltrach. Seit 1988 dient das Gebäude als Museum zur Geschichte der Juden im Landkreis Heilbronn.
Bei einer kleinen Führung bekamen wir interessante und eindrucksvolle Informationen und Hintergründe zur Geschichte und über das jüdische Leben in Stadt- und Landkreis Heilbronn, der Region und zur jüdischen Kultur und Religion. Im Inneren der Synagoge ist der renovierte Betraum sehr sehenswert. Christina Kroll aus dem ehrenamtlichen Verein "Freundeskreis ehemalige Synagoge Affaltrach" gestaltete die Führung sehr interessant, informativ und anschaulich - dafür möchten wir uns nochmals herzlich bedanken.
Den schönen Tag ließen wir gemütlich in Caro's Café im alten Rathausgebäude bei lecker Kaffee und Kuchen ausklingen. Auch nochmals herzlichen Dank an Jutta, die diesen abwechslungsreichen Tag gestaltet hat.
Autor:Sigrid Schlottke aus Bad Rappenau |
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