Religiöse Orte in Heinsheim
"Stairway to heaven" - der Heinsheim-Tag ....... Teil 4: Kapelle Schloss Heinsheim und Bergkirche
Hier geht's zu:
Teil 1: Jüdischer Friedhof
Teil 2: Burg Ehrenberg und kath. Kirche
Teil 3: Hochzeitsstein und ehemalige Synagoge
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Noch beeindruckt von den Informationen über die ehemalige Synagoge standen wir bereits wenige Schritte später im Park des Schlosses Heinsheim.
Ein kleiner Park mit vielen wunderschönen Baumriesen umgibt Schloss Heinsheim, das 1725 durch die Herren von Racknitz anstelle einer früheren Wasserburg erbaut wurde. Die Familie erwarb später auch Burg Ehrenberg, die immer noch von ihnen bewohnt wird.
Der Park wurde 1810 angelegt und die ganze Schlossanlage im 20. Jahrhundert zu einem Hotelbetrieb ausgebaut.
Ich selbst spürte ein bisschen Wehmut, als wir uns umschauten, denn ich hatte dort im Hotel zwei Jahre sehr gerne gearbeitet, bis es im Herbst 2021 geschlossen wurde. Familie von Racknitz hat damals die gesamte Anlage verkauft.
Mittlerweile ist in einem der Gebäude die Tagespflege der Diakonie Bad Rappenau untergebracht.
Mit unserem Gästeführer Manfred Schädler konnten wir die Schlosskapelle besichtigen, in der bis zum Verkauf des Hotels viele Paare getraut wurden. Hin und wieder finden dort immer noch Gottesdienste statt.
Die Kapelle ist im barocken Stil erbaut und datiert von 1706. Außen ist sie fast vollständig berankt - sehr romantisch. Innen ganz in weiß gehalten wirkt sie hell und licht. Am Geländer der Empore finden sich Bilder der 12 Apostel.
Wir verabschiedeten uns von Schloss Heinsheim und nun ging es auf den "Stairway to heaven", über viele Treppenstufen - ich glaube, es sind 118 - hinauf zur Bergkirche. Immer wieder wurden Pausen eingelegt, um im Rückblick das immer kleiner werdende Schloss und die weite Aussicht zu genießen.
Dann endlich oben angekommen...... Ein hübsches Ensemble, mit der Bergkirche im Mittelpunkt, erwartete uns. Dazu gehört auch das ehemalige Pfarrhaus, das das schönst gelegene in Baden-Württemberg sein soll und die historische Zehntscheuer, zu erkennen an dem Emblem der Hände.
Manfred Schädler konnte uns viele spannende Einzelheiten über die Bergkirche, dieses Kleinod aus dem 10. Jh., berichten.
Es wird vermutet, dass der Platz, auf welchem sie erbaut wurde, ein so genannter „Druidenplatz“ war. Sicher ist, dass er in fränkischer Zeit ein Missions- und Taufplatz war, und dass schon damals an dieser Stelle ein Taufkirchlein errichtet wurde. Der unterhalb der Kirche gelegene Brunnen weist darauf hin.
Um die Kirche herum befand sich der ursprüngliche Heinsheimer Friedhof, der jedoch 1777 zugunsten eines leichter erreichbaren neuen Friedhofs am Ortsrand im Tal aufgegeben wurde. Mittlerweile befindet sich hier die Grablege der Familie von Racknitz.
Das Innere der Kirche mit dem bemalten Deckengewölbe ist wunderschön. Auch das Grabdenkmal für Johann Heinrich von Ehrenberg († 1584), das ihn mit seiner Frau und 8 Kindern knieend vor Jesus zeigt, ist sehr kunstvoll gestaltet. Die Kirche steht in der Nähe der Burg Ehrenberg und im Inneren der Kirche befinden sich auch mehrere andere historische Grabdenkmale der Herren von Ehrenberg.
Mitte des 20. Jh. wurden verschiedene Fresken freigelegt, die viele Jahrhunderte alt sind.
Die evangelische Bergkirche ist ein sakrales Kleinod und Schmuckstück gleichermaßen und zusammen mit dem historischen Pfarrhaus weithin auf der Höhe über Heinsheim sichtbar.
Es finden dort übrigens noch regelmäßig Gottesdienste statt.
Wer mehr darüber lesen möchte:
Bergkirche Heinsheim
Mit der Besichtigung dieses - im wahrsten Sinne des Wortes hoch gelegenen - "High"lights endete dieser total spannende, interessante und eindrucksvolle Ausflug zu den religiösen Orten in Heinsheim. Der Shuttlebus brachte uns noch zum Kurhaus zurück.
Nochmals ganz herzlichen Dank an Manfred Schädler, der diese Gästeführung - den "Stairway to heaven" - mit seinem Wissen und seiner Begeisterung zu einem absolut außergewöhnlichen und ganz besonderem Erlebnis machte.
Autor:Sigrid Schlottke aus Bad Rappenau |
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