Erzählcafé Heilbronn
Die tapfere Lastenträgerin

Die Erzählerin (3. von links) mit ihrer Familie sowie mit Ingrid Wegerhoff (links), Angelika Hart (Dritte von rechts), Verena Knirck (2. von rechts) und Dennis Blaser (rechts).
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  • Die Erzählerin (3. von links) mit ihrer Familie sowie mit Ingrid Wegerhoff (links), Angelika Hart (Dritte von rechts), Verena Knirck (2. von rechts) und Dennis Blaser (rechts).
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„Das Schöne an den Erzählcafés ist, dass wir durch jede einzelne Geschichte lernen, was macht den Menschen aus“, sagte Ingrid Wegerhoff, Leiterin der Katholischen Erwachsenenbildung (keb) Stadt- und Landkreis Heilbronn zu Beginn des jüngsten Erzählcafés der keb und der Erzählwerkstatt für Menschen aus aller Welt im Heilbronner Heinrich-Fries-Haus.

Eine wichtige Facette, welche die aus Nepal stammende Erzählerin Yang Sung Sherpa ausmacht, ist ihre Zugehörigkeit zum Volk der Sherpa, die für ihre Stärke, ihren Mut, ihre Gemütsart und ihr Verhalten hochgelobt werden. „Teils ohne Kenntnis seiner ursprünglichen Bedeutung, wird der Name Sherpa häufig als Synonym für Lastenträger gebraucht“, heißt es in der von Erzählwerkstatt-Redakteurin Angelika Hart verfassten Lebensgeschichte „Mein Name ist Yang Sung Sherpa“.

Viele Lasten musste Yang Sung Sherpa tragen, seitdem sie Ende 2011 als Au-Pair-Mädchen nach Deutschland kam, wie in der Lebensgeschichte und im anschließenden Gespräch mit Angelika Hart und dem Publikum deutlich wurde: Ihre erste Gastfamilie behandelte sie nicht gut, immer wieder stand sie vor der Frage, wie es für sie weitergehen würde, und jahrelang musste sie mit ihrem Ehemann eine Fernbeziehung führen. Trotzdem hat sie es geschafft, eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin abzuschließen und ist seit fünf Jahren in der Sozialeinrichtung Weckelweiler in Kirchberg an der Jagst festangestellt. „Ich glaube, dass man durchhalten muss“, sagte die sehr souverän und abgeklärt wirkende Erzählerin. „Ich musste früh Disziplin lernen. Weil mein Vater jahrelang im Ausland war, war ich für meine Geschwister zuständig.“

Außerdem vermittelte Yang Sung Sherpa ein authentisches Bild ihres Herkunftslandes: Sie erklärte, dass Nepal ein Vielvölkerstaat ist, in dem eine große Toleranz zwischen den verschiedenen Religionen herrsche. So ist sie als Buddhistin mit einem hinduistischen Mann verheiratet. Auch klimatisch sei Nepal sehr vielseitig, und sie selbst sei keineswegs im Himalaya aufgewachsen, sondern in der Hauptstadt Kathmandu mit ihrem gemäßigten Klima.

Sehr stimmungsvoll umrahmt wurde der Abend vom „Duo Kammerklang“, das neben einem Chanson und einem japanischen Lied auch die originelle Eigenkomposition „Beherzigung“ zum Besten gab.

Autor:

Erzählwerkstatt für Menschen aus aller Welt aus Heilbronn

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