Inklusion ist ein Menschenrecht.

Unterstützte Kommunikation: Ein Schritt zur Inklusion in der Familienherberge Lebensweg

Die Unterstützte Kommunikation spielt eine entscheidende Rolle bei der Integration und Teilhabe von Menschen mit Kommunikationsbeeinträchtigungen in die Gesellschaft. Vielfältige Techniken und Hilfsmittel ermöglichen es diesen Personen, sich auszudrücken und am sozialen Leben teilzunehmen.
"Unterstützte Kommunikation umfasst alle Formen der Kommunikation außerhalb der gesprochenen oder geschriebenen Sprache", erklärt Larissa, Heilerziehungspflegerin in der Familienherberge Lebensweg, die sich intensiv um dieses Thema kümmert. "Es kann Gebärden, Bildsymbole, technologische Hilfsmittel und andere Methoden umfassen, die individuell angepasst werden.“
In der Familienherberge Lebensweg wird unterstützte Kommunikation aktiv praktiziert. Larissa berichtet: "Wir haben verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den Bedürfnissen unserer Gastkinder gerecht zu werden. Zum Beispiel haben wir Symbole an Magnetboards angepinnt, um den Tagesablauf darzustellen und Bäder mit visuellen Anleitungen für die Körperpflege ausgestattet. Außerdem haben wir eine Art Hausleitsystem mit Bildern erstellt. An den Türrahmen, auf Augenhöhe der Kinder, haben wir Metacom-Symbole angebracht, auf denen gezeigt wird, was sich hinter der Türe versteckt."
Ein praktisches Beispiel verdeutlicht den Nutzen dieser Maßnahmen: "Kürzlich hatte ein Kind wenig Lust, sich die Zähne zu putzen", erzählt Larissa. "Wir haben ihm einen Timer und eine Tafel mit Bildern präsentiert, die den Ablauf der Mundhygiene zeigen. Durch die Schritt-für-Schritt- Abfolge ist es für die Kinder einfacher, Tätigkeiten zu überblicken und zu verstehen. Als das Kind fertig war, konnte es auf die 'Fertig-Karte' zeigen, hatte so ein Erfolgserlebnis."
Auch in Alltagssituationen zeigt sich der Wert der unterstützten Kommunikation: "Ein Kind wollte in die Elternküche, und wir konnten ihm den Weg zeigen, indem wir Symbole am Türrahmen angebracht hatten", erklärt Larissa. "Dadurch können sich die Kinder besser im Haus zurechtfinden, da die meisten von ihnen nicht lesen können."
Die Familienherberge Lebensweg plant, ihr Angebot im Bereich der unterstützten Kommunikation weiter auszubauen. "Wir arbeiten an einem bildgestützten Ferientagebuch, das die Kinder mit nach Hause nehmen können, um von ihren Erlebnissen bei uns zu berichten", sagt Larissa. "Außerdem möchten wir in Zukunft auch auf Technologien wie Tablets setzen, um die Möglichkeiten der unterstützten Kommunikation noch weiter zu verbessern."
Die Familienherberge Lebensweg setzt sich für die Inklusion und das Wohlergehen von Familien mit schwerstkranken und/oder behinderten Kindern ein und bietet einen Ort der Geborgenheit und Unterstützung.

Save the Date: Am 28. April 2024 von 11 – 16:30 Uhr findet in der Familienherberge Lebensweg das Fest der Begegnung statt. An diesem Tag der offenen Türe gibt es viele tolle Programmpunkte, wie Hausführungen, Kinderangebote, eine Buchlesung von „Das Wunder hinter dem Dorf“. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.