Verbraucherschutz
BUND-Erdbeertest: Giftige Verlockung im Körbchen

Der aktuelle BUND-Test ergab: Konventionelle Erdbeeren weisen eine hohe Pestizidbelastung auf | Foto: Bild von Matthias Böckel auf Pixabay
  • Der aktuelle BUND-Test ergab: Konventionelle Erdbeeren weisen eine hohe Pestizidbelastung auf
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Der BUND hat 19 Erdbeerproben von unterschiedlichen Händlern in Deutschland in einem Labor untersuchen lassen - darunter Produkte aus Filialen von Rewe, Aldi, Edeka, Lidl, Kaufland, Netto, Penny, Norma, Marktkauf und von mobilen Ständen. Das Ergebnis des Erdbeer-Tests gibt Grund zur Sorge: 15 Proben wiesen Rückstände von insgesamt acht Fungiziden auf. Auf konventionellen Plantagen werden diese meist schon vorbeugend eingesetzt. Gut die Hälfte der Proben enthielt zwei oder mehr Wirkstoffe, in drei Proben wurden sogar insgesamt vier Mittel gegen Pilze nachgewiesen. Alle Ergebnisse können Sie online hier einsehen.

Hormongifte und Pestizidcocktails

Gerade die nachgewiesenen Pestizidcocktails, also die Mehrfachbelastungen, geben Grund zur Sorge. Durch Wechselwirkung zwischen Pestiziden kann ihre giftige Wirkung verstärkt werden. Diese Gefahren werden bislang durch die Risikobewertung nicht ausreichend berücksichtigt. Zwei der nachgewiesenen Stoffe können das Hormonsystem beeinflussen. Solche Gifte wirken auch schon in sehr geringen Konzentrationen und müssten schon längst gebannt sein. Die gefundenen Fungizide Bupirimat und Penconazol gelten als solche Hormongifte. Das in vier Proben nachgewiesene Trifloxystrobin wird als fortpflanzungsschädlich eingestuft.

Giftig für Wasserorganismen und Vögel

Viele Fungizide haben negative Wirkungen auf die Biodiversität. Vier der nachgewiesenen Wirkstoffe sind hoch giftig für Wasserorganismen. Das Fungizid Difenoconazol ist außerdem sehr giftig für Vögel. Der Kollateralschaden für das Ökosystem ist immens. Und die Kosten des Pestizideinsatzes trägt die Gesellschaft. So müssen zum Beispiel städtische Wasserwerke Pestizideinträge kostenaufwändig aus dem Grundwasser herausfiltern.

BUND startet Petition gegen Pestizide

Mit einer Unterschriftenaktion im Internet an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) will der BUND seinen Forderungen politisch Nachdruck verleihen. Der BUND fordert von der Bundesregierung mindestens eine Halbierung des Pestizideinsatzes bis 2030 sowie ein Verbot besonders gefährlicher Pestizide. Notwendig ist ein besserer Schutz vor Mehrfachbelastung von Lebensmitteln.
Unter https://aktion.bund.net/besser-ohne-gift können Sie die Petition unterschreiben.

Besser Bio-Erdbeeren kaufen

Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist die beste Empfehlung, Bio-Erdbeeren zu kaufen. Im Ökolandbau werden keine chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt, auch die Artenvielfalt auf ökologisch bewirtschafteten Feldern ist deutlich höher.

Autor:

BUND Regionalverband Heilbronn-Franken aus Heilbronn

Lixstraße 10, 74072 Heilbronn
+49 7720 58
bund.franken@bund.net
Webseite von BUND Regionalverband Heilbronn-Franken
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