LECHWEG - Etappe 1 Formarinsee bis Zug

Gerade aus dem Bus gepurzelt, 1871 m und Reif von der Nacht. Der kluge Mensch baut vor und hat natürlich Handschuhe und Mütze im Rucksack.
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  • Gerade aus dem Bus gepurzelt, 1871 m und Reif von der Nacht. Der kluge Mensch baut vor und hat natürlich Handschuhe und Mütze im Rucksack.
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Diese erste Etappe beginnt an der Bushaltestelle Formarinsee. Unglaublich, dass man mit dem Bus bis hoch fahren kann. Mit 20,-- Euro pro Person für Maut und Busfahrt, entspricht das in etwa dem Preis einer Seilbahn, aber ist mal was ganz anderes. Auch ein Parkplatz befindet sich in 1871 m Höhe, Ausgangspunkt für viele Bergwanderungen.
Wir gehen aber erst über das Formarinjoch hinunter zum See. Lange hatten wir überlegt, ob wir gleich den ersten Bus nehmen oder etwas ausschlafen. Es hat sich so sehr gelohnt und wir waren so froh, dass wir früh munter wurden. Ein ganz besonderes Erlebnis, wie die Freiburger Hütte über dem Nebel herauskommt, der noch über dem See liegt.
Kaiserwetter auf der Königsetappe. 
Dieser erste Abschnitt des Lechweges, ist für alle Wanderer gleich angegeben, 14,5 km und ca. 5 Stunden Gehzeit. Der Tag liegt vor uns und wir halten uns am See länger auf, bis alle Wandergruppen weg sind. Stille. Gute Luft. Berge. Sattgrüne Wiesen. So Herrlich. Man kann es gar nicht in Worte fassen. Fast ist die erste Stunde schon vorbei, bis wir uns endlich losreißen können. Kaum auf dem Weg und am Steinbock-Denkmal angekommen, sehen wir auf der anderen Seite, wie nun zwei Busse ankommen. Also los, vor der Masse flüchten.
Doch schnell ist nicht möglich, die Erde zwischen den Steinen und Stufen ist nass und glitschig. Man muss sich schon konzentrieren wie man die Schritte setzt. Stöcke finden wir in dem Fall eher hinderlich, wo soll man die denn auch noch setzen? Außerdem möchten wir Fotos machen. Also gehen wir schweigend und gemütlich hintereinander her den schmalen Pfad am Lech? Nein am Formarinbach entlang. Das hier oben gilt zwar als Lechquellgebiet, doch eigentlich fließt der Bach erst viel weiter unten mit dem Spullerseebach zusammen und bildet da den jungen Lech.
Oben am Formarinsee gab es ganze Hänge mit gelbem Enzian, der allerdings schon verblüht war. Wenn der in der Blüte steht ist das sicher auch ein Erlebnis. Wir hatten aber in der Früh den Reif auf den Wiesen gesehen und inzwischen mussten wir sogar im T-Shirt schwitzen. Also im Hochsommer wollten wir auf diesen Hochflächen auch nicht unterwegs sein... so hat jede Jahreszeit ihren Reiz und ein paar Blüten haben wir auch noch gefunden. Leider war es uns nicht vergönnt auch noch die Steinböcke zu entdecken, selbst mit dem Fernglas nicht. Es soll inzwischen 500 Stück im Gebiet geben. 1958 wurden die ersten in Vorarlberg wieder ausgesetzt, nachdem sie vor etwa 300 Jahren ausgerottet wurden.
Wie bereits bemängelt, gibt es wenig Gelegenheiten zu rasten und die paar Bänke waren schnell besetzt. Also ließen wir uns direkt am Bach nieder, heute verwöhnte uns die Sonne sehr. 
Weiter unten fanden wir dann den Kreuzenzian mit letzten Blüten, viele Eisenhut, die auch meist verblüht waren und einen Alpenhahnenfuß. Außerdem Seidelbast und quirlblättrige Weißwurz. 
Wir waren dann nach 5 ¾ Stunden so müde, dass wir in Zug zur Bushaltestelle abgebogen sind, zumal der Weg vorher nochmal beschwerlich wurde und steil nach oben führte um den Golfplatz umgehen zu können. Die zweite Etappe am dritten Tag ist mit 10,5 km angegeben und da hängen wir das fehlende Stück dann dran.
Wir haben ja schon den Ehrgeiz den ganzen Weg zu schaffen. Aber da wir ein Stück um den Formarinsee gingen und nicht gleich auf den Lechweg, hatten wir bis dahin schon 13 km und die sind hier halt nicht so einfach zu gehen, wie im Heilbronner Stadtwald.

Autor:

Wander Gaby aus Heilbronn

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