LECHWEG - Etappe 2 umgedreht von Warth nach Lech

Im Walserhus aus dem 15. Jahrhundert, befindet sich jetzt eine Ferienwohnung
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Wie wir Wanderleiter nun mal so sind, ohne Karte und Einschätzung der Strecke können wir nicht los. Als wir gelesen haben, dass die offizielle Route von Lech nach Warth über 380 Meter herunter führt, aber auch um 411 Meter ansteigt, da wollten wir doch lieber mehr hinunter gehen als hinauf. Außerdem konnten wir gemütlich frühstücken und direkt los gehen, ohne Bus. Den wollten wir dann in Lech nehmen um nach Zug zu fahren und den Rest der gestrigen Tour nachzuholen. Dort hatten wir auch ein schönes Lokal bei der Bushaltestelle gesehen, da gönnten wir uns dann später eine Einkehr. Die Wanderbusse sind in der Gästekarte inkludiert, was sehr praktisch ist und der Umwelt zu Gute kommt. Und es ist auch sehr bequem, hinfahren, Auto abstellen und den ganzen Urlaub über nicht mehr bewegen. Aber nun los.
Von Steffisalp in Warth folgten wir dem Lechweg durch den Ort. Hier gibt es schöne Schilder, die auf dem Dorfrundweg auf die jeweiligen Sehenswürdigkeiten hinweisen. So kamen wir am Walserhus vorbei und beim Wälde Metzge, der uns schon am Vortag aufgefallen ist, als wir mit dem Bus daran vorbei fuhren. Hier ist 365 Tage im Jahr geöffnet. 
Die Pfarrkirche konnten wir uns auch von innen ansehen. Es war in Warth übrigens der Pfarrer, der in der Zeit zwischen den Weltkriegen die ersten Fremdenzimmer anbot, was rege Diskussionen auslöste. Der Dorfrundweg führt beim Seebachsee in den Waldrundweg und der begleitet die Wanderer steil durch den Wald hinunter. Ich dachte die ganze Zeit, hoffentlich steigt der Weg auf der anderen Seite nicht genauso steil an. Wir hatten aus dieser Richtung einen herrlichen Blick auf die Geisbrücke und es ging zwar wieder hoch über den Kuhschwabweg, erst sanft ansteigend. Doch als wir am Ramstobel stehen bleiben mussten, um mit anzusehen, wie die ASI-Gruppe Probleme hatte, den steilen, rutschigen Hang hinunter zu kommen und die Teilnehmer es nur mit viel Mühe und tatkräftiger Unterstützung der Wanderführerin schafften, da ließen wir innerlich ein Stoßgebet los, dass wir uns entschieden hatten den Ab- und Aufstieg an den Anfang unseres Abschnitts zu legen. Es könnte sein, dass wir an der Stelle umgedreht hätten, vor allem, wenn wir für unsichere Teilnehmer verantwortlich gewesen wären. So warteten wir geduldig, bis alle durch waren und hinauf war der Steig gar kein Problem.
Die Überquerungen der folgenden Salz- und Schwabwannatobel, wie die Zuflüsse des Lechs hier heißen, boten Abwechslung und machten richtig Spaß. 
Es wurde auch gemütlicher und ging überwiegend über gute Wiesenwege sanft auf und ab bis nach Lech. Wir hatten ursprünglich angedacht in der Bodenalpe einzukehren, aber dann hätten wir wieder ganz hinunter gemusst und auf der anderen Seite bis zur Straße wieder hoch. Dass wir dazu zu bequem waren und lieber auf einer Wiese Rast machten, war wieder eine glückliche Fügung. Die Alpe hat dienstags Ruhetag und während unserer Pause flog eine Rotflügelige Schnarrschrecke zu uns her und leistete uns eine Weile Gesellschaft. Am Ende des umgekehrten zweiten Abschnitts hat man einen wunderbaren Blick auf Lech und wenn man sich unterwegs hin und wieder mal umdreht, dann entgeht einem auch die Sicht talauswärts nicht. Wir können jedem nur empfehlen, diese Etappe in vertauschter Richtung zu machen. Es lohnt sich, wie die Bilder zeigen. Da gibt es auch noch viel Information in den Bildunterschriften.
Auf den Bus mussten wir nicht lange warten und dann ging es hoch nach Zug. Dass dort ein Fischteich ist, hatten wir so müde und erschöpft am Tag zuvor gar nicht wahrgenommen. Und wir sind froh, dass wir diese Strecke nachgeholt haben, denn sie führt sehr idyllisch am Lech entlang. Der Lechweg bietet hier drei Möglichkeiten nach Lech hinein zu wandern, wir entschieden uns für den Parcourweg. Wenn wir wieder einmal in die Gegend kommen, dann werden wir den Weg über Tannberg auch noch ausprobieren.
Und nun machen wir uns an die Planung der Abschnitte 4 und 5, für uns von Hinterellenbogen bis nach Elmen, was wir im nächsten Jahr in drei Wanderungen genießen wollen. Interessierte sind herzlich dazu eingeladen.

Autor:

Wander Gaby aus Heilbronn

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