Mit Gottes Schutz in den Sattel
Zum Start des Stadtradelns in Heilbronn spenden die Innenstadtkirchen den Radfahrerinnen und Radfahrern einen ökumenischen Segen.
Seit 50 Jahren lässt Marlis Vaporis das Auto in der Garage stehen. Sie tritt lieber in die Pedale. Die Katholikin fährt viel mit dem Rad. Das hat mehrere Gründe: Es ist gut für ihre Gesundheit, sie liebt die frische Luft, und es macht ihr einfach Freude. Nachdem Vaporis vom Segensgottesdienst zum Start des Stadtradelns erfahren hatte, war für sie daher sofort klar, dass sie kommen würde. „Ich brauche den Segen für meinen Weg“, erklärte sie.
Die leidenschaftliche Fahrradfahrerin gehörte zu der Gruppe von Radlerinnen und Radlern, die an der ökumenischen Veranstaltung im Innenhof des Heilbronner Deutschhofs teilnahmen. Auf der Bühne standen Hermine Baur-Ihle vom K-Punkt, der evangelische Pfarrer Hans-Jörg Eiding, der katholische Pfarrer und Dekan Roland Rossnagel und Alexandra Winter von der evangelischen Citykirche.
„Radfahren ist ökumenisch. Uns war klar: Wenn wir einen Segensgottesdienst zum Stadtradeln anbieten, dann zusammen“, sagte Rossnagel. „Gott fährt Fahrrad“, zitierte Alexandra Winter den Titel eines Romans von Maarten ´t Hart. In dem Buch wird der Himmel als ein Ort beschrieben, an dem gemeinsam Fahrrad gefahren wird - „eine schöne Vorstellung“, wie Winter meinte. Fahrradfahren diene als Entschleunigung vom Tagesgeschäft oder zum Dampfablassen. Es biete das richtige Tempo der Fortbewegung, bei dem die Seele mitkomme, der Fahrer dennoch flott vorankomme und seine Umwelt gut wahrnehmen könne.
Katholische Kirche ist mit eigenem Radteam dabei
Die vier Segensspender beteten für alle Radfahrerinnen und Radfahrer, die beim Heilbronner Stadtradeln mitmachen. Auf den Straßen gehe es vor allem um ein rücksichtsvolles Miteinander und um Achtsamkeit, betonten sie. Beim Stadtradeln können alle, die in Heilbronn wohnen, arbeiten, einem Verein angehören oder eine (Hoch-)Schule besuchen bis 17. Juli Fahrradkilometer sammeln. Die katholische Kirche in Heilbronn ist mit einem eigenen Team aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedener Einrichtungen mit dabei.
Auch der sechsjährige Kvido, der mit seiner Mutter zum Segensgottesdienst gekommen war, bestätigte, dass Fahrrad fahren Spaß macht. In Heilbronn sei man mit dem Rad auch viel schneller unterwegs, erklärte seine Mutter. Daher besitze die Familie nicht einmal ein Auto.
Luise Schadt, Arkadius Guzy
Autor:Katholisches Dekanat Heilbronn-Neckarsulm aus Heilbronn |
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