Jahresrückblick
Mein schönstes Erlebnis 2023
Wenn ich das Jahr 2023 Revue passieren lasse, ist es gar nicht so einfach, das schönste Erlebnis zu benennen. Im Januar habe ich zusammen mit Elektra Domesle die Geschichte unserer Opas recherchiert und aufgeschrieben - eine spannende Sache.
Dann gab es einige Heimatreportertreffen im Botanischen Obstgarten und auch im Oedheimer Hortus-Garten. Kaffee und selbstgebackener Kuchen gehört natürlich dazu. Diese Treffen vermitteln inzwischen das Gefühl, dass wir uns schon ewig kennen - einfach toll! Jeden Tag auf's Neue toll ist auch mein Schmusekater Timmy. Ich weiß gar nicht, wie ich beruhigt schlafen sollte, wenn mir nicht jede Nacht mehrfach 6 kg über die Brust trampeln würden 😊
Das schönste und berührendste Erlebnis waren aber doch die fünf kleinen Igel, die ich in meinem Gärtle gefunden habe. Am 10. Oktober kam ich kurz vor Mittag nach Hause und ging mal nach draußen. Und da lag dann ein winziges Igelchen und versuchte sich fortzubewegen, was ihm aber nur millimeterweise gelang. Ohne Erfolg suchte ich nach der Mutter.
Also setzte ich es auf die Waage - 100 g, viel zu wenig. Ich war im Panikmodus. Ein Blick ins Internet verriet mir: da müssen Fachleute ran. Von Magnus Diller bekam ich dann den Rat, es beim Tierheim Heilbronn zu versuchen. Das Igelchen kam auf ein Wärmekissen in einer Schale und wurde mit einem kleinen Handtuch zugedeckt.
Ab ins Auto und los ging es Richtung Böllinger Höfe. Eine wahre Freude, sich im Berufsverkehr auf der Neckartalstraße zu bewegen. Um 14 Uhr kam ich dort an und man war auch Willens, das kleine Wesen anzunehmen. Zuerst war aber ein Formular auszufüllen. Muss ja alles sein Ordnung haben, da könnte ja jeder kommen :-) Ich wurde gebeten, zuhause nochmal gründlich zu suchen, da Igel meist 4-5 Junge haben.
Das tat ich dann auch und fand prompt Nummer 2 und auch ihre tote Mutter. Woran sie gestorben ist, weiß ich nicht. Äußerlich war sie unverletzt. Nummer 2 bekam dann auch ein Wärmekissen und Handtuch und ich machte mich wieder auf den Weg. Im Tierheim wurde ich gleich mit einem Grinsen empfangen.
Am 11. Oktober erlebte ich dann "Und ewig grüßt das Murmeltier": Mittags nach Hause kommend fand ich Igelchen Nummer 3, fuhr zu 14 Uhr ins Tierheim und gab es ab. Zuhause angekommen suchte ich wieder und fand prompt Nummer 4. Also nochmal ins Tierheim, dort wurde das Grinsen deutlich breiter.
Am 3. Tag machte ich Mittags einen Kontrollgang im Garten - nichts. Um 16:30 Uhr noch einen Kontrollgang und tatsächlich - da war Nummer 5. Er hatte sich übel zwischen Hölzern eingekeilt. Alle fünf Igelchen hatten sich übrigens maximal 1,5 m vom Nest entfernt.
Als ich das Tierheim betrat, brach schallendes Gelächter aus. Das haben sie wahrscheinlich nicht so oft, dass einer in drei Tagen fünf mal mit jeweils einem Igelchen ankommt :-) Die nette junge Dame am Empfang meinte nur lakonisch "das ist gut für's Karma". Da hat sie zweifellos recht, ich fühle es deutlich ;-) Wenn man so ein kleines Kerlchen in der Hand liegen hat und es ganz still liegt und einen mit seinen wachen Knopfaugen anschaut, weiß man genau, dass es jetzt denkt "Gell, du hilfst mir". Ein unbeschreibliches Gefühl.
Am 26. Oktober konnte ich meine fünf inzwischen putzmunteren kleinen Kerlchen kurz besuchen und knipsen. An dem Tag löste ich auch meine fast freiwillig eingegangene Verpflichtung ein, was Süsses mitzubringen 😉
Im nächsten Frühjahr werde ich wohl zwei der Kleinen in meinem Gärtchen freilassen und die anderen drei beim ehemaligen Garten meiner Eltern zwischen Neckar und Schozachmündung.
Den fünf Igelchen, allen Tierheim-Mitarbeitenden und allen unseren Leserinnen und Lesern ein Frohes Fest, einen ruhigen, besinnlichen Jahreswechsel und ein Gesegnetes Jahr 2024 wünschen
Timmy und sein Daddy
Zum Nachlesen die Original-Beiträge: 10. Oktober 11. Oktober 12. Oktober 26.Oktober
Autor:Wolfgang Kynast aus Heilbronn |
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